Bianca Iosivoni: Twisted Fate – Wenn Liebe zerstört. Ravensburger, Ravensburg 2023
Auch Band zwei der Reihe konnte mich leider nicht überzeugen
Nachdem der Auftaktband Twisted Fate – Wenn Magie erwacht von Bianca Iosivoni noch etwas schwach war und erst am Ende Fahrt aufnahm, war ich ganz gespannt auf den zweiten, abschließenden Teil der Reihe. Doch irgendwie sprang auch bei Twisted Fate – Wenn Liebe zerstört der Funke nicht so recht über. Die Charaktere blieben mir zu blass und die Beziehungen zwischen Faith, Nate und Jax waren weiterhin eher oberflächlich.
Die Autorin
Bianca Iosivoni (geboren 1986) schreibt hauptberuflich Young-Adult- und New-Adult-Romane, sowie Fantasy. Bereits als Teenager begann sie zu schreiben. Sie studierte Sozialwissenschaften und arbeitete in einer Online-Redaktion. Schon immer begleiteten sie zahlreiche Ideen für Geschichten, sodass sie möglichst immer ein Notizbuch parat hat. Sie ist auf Twitter, Instagram, Pinterest und auf ihrer Website zu finden.
Inhalt
„Fünf gekreuzte Schwerter und Disteln – nie hätte Faith vermutet, welch düstere Wahrheit sich hinter diesem Symbol verbirgt. Finstere Mächte bedrohen nicht nur dir Unistadt Dundee, sondern ganz Schottland, und Faith und ihre Freund*innen sind in größerer Gefahr als je zuvor. Doch Verrat und Verlust verändern Faith – und ihre Gabe. Plötzlich kann sie niemandem mehr vertrauen. Weder Jax, in dessen Armen sie für einen Moment alles vergessen kann. Noch Nate, in dessen Augen eine verbotene Sehnsucht lodert. Und am allerwenigsten sich selbst. Denn ihre Gabe zeigt auf einmal eine dunkle Seite, die sie alle vernichten könnte.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Das Cover ist zwar recht hübsch aber irgendwie passt es meiner Ansicht nach nicht zum Buch und der Handlung an sich. Erneut ist die Hauptprotagonistin in einem eleganten Kleid zu sehen. Sie dreht uns den Rücken zu und ist von Disteln umgeben. Die Farben sind diesmal deutlich dunkler als beim ersten Buch und zeigen darin auch die düsteren Momente der Story und den Abstieg zur dunklen Seite der Magie, den Faith durchmacht. Die erste Auflage ist wieder mit einem wunderschönen Farbschnitt versehen und ihr liegt eine Charakterkarte von Faith und Jax bei.
Die Autorin hat eine äußerst gute Einführung gegeben, um die Erinnerungen an die Story des ersten Buches der Dilogie nochmals ins Gedächtnis zu rufen und auf leichte Weise wieder aufzufrischen. Leider wiederholt sich dann aber recht schnell die Problematik die bereits im ersten Teil immer wieder im Zentrum stand. Faith schwankt in ihren Gefühlen zwischen Jax und Nate. Diesmal darf sie Jax nicht zu nahe kommen, aber Nate darf sie nun beschützen. Das ist eine simple Umkehrung der gleichen Problematik aus Band eins.
Mir ist gleichsam nicht schlüssig, wieso Faith immer noch so an Nate hängt. Zum einen haben die beiden die meiste Zeit kaum längere Momente, um Gespräche miteinander zu führen. Zum anderen stellt Nate den Orden über Faith und sogar über ihr Leben. Wie kann er da der der richtige für Faith sein? Die beiden stecken wohl eher in alten Gefühlen fest, als dass da wirklich eine Bindung zwischen ihnen besteht.
Wieder gibt es ein paar Zwischenspiele des Brollachans, ansonsten ist die Geschichte aber ausschließlich aus Faith‘ Sicht geschrieben. Und so schwankt Faith mal wieder zwischen den beiden Love-Interests hin und her, ohne wirklich in die Tiefe ihrer Gefühle einzutauchen. Immerhin hat sie mit Jax endlich ein paar tiefgründigere Gespräche, in denen sie sich nicht nur gegenseitig foppen oder körperlich aufeinander ansprechen, sondern tatsächlich mal etwas von den eigenen Gefühlen offenbaren. Nate bleibt unnahbar während sich Jax wenigstens Stück für Stück öffnet.
Im Grunde haben wir in der Geschichte immer wieder tolle Zusammenspiele der einzelnen Protagonisten, diese hätten aber meiner Meinung nach noch wesentlich häufiger stattfinden können, um einen individuelleren Blick auf die einzelnen Personen werfen zu können und der Geschichte mehr an Tiefe zu geben. Zwei intime Szenen zwischen Faith und Jax sind dann auch noch nahezu gleich formuliert worden, was mich während des Lesens wirklich irritierte.
Twisted Fate – Wenn Liebe zerstört konnte mich leider nicht überzeugen. Nach wie vor gibt es extrem große Parallelen zur Sturmtochter-Reihe. Außerdem sind da zu wenige Team-Momente, zu wenig persönliche Wandlung der Protagonistin Faith in Bezug auf ihre Gefühle zu Nate und Jax. Sie sind nicht greifbar und müssen am Ende sogar durch ein Gespräch zwischen ihr und Nate klargestellt werden. Ich glaube ich bleibe bei der Autorin ab sofort lieber bei ihren Young Adult Werken, die mir immer gut gefallen haben. Ihre Fantasy Reihen konnten mich leider nicht überzeugen.
Bianca Iosivoni
Twisted Fate – Wenn Liebe zerstört
416 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-473-40220-5
*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*