Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Der Palast der Träume (Band 3). Beltz & Gelberg, Weinheim Basel 2025
Ein magischer Abschluss der Trilogie!
Die Thirteen Witches Buchreihe von Jodi Lynn Anderson empfinde ich als eine ganz besondere Trilogie, da sie mit sehr viel Gefühl und Ruhe daherkommt. Neben den spannenden und actionreichen Momenten sind es die gefühlvollen Darstellung der verschiedenen Seelen, die mich immer wieder besonders ergriffen haben. Und auch dass am Ende nicht alles wie ein Happy End von jetzt auf gleich passieren kann, betrachte ich als sehr lebensnah. Und so bietet der abschließende dritte Teil Thirteen Witches – Der Palast der Träume ein warmherziges und liebenswertes Ende für alle darin beteiligten Protagonisten.
„Es ist fast so, als wäre ich in zwei Rosies gespalten. Eine, die still ist und sich verstecken will, und die andere, neuere, die die erste Rosie bei den Schultern packen und sagen will: Beanspruche deinen Platz in dieser Welt.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Der Palast der Träume. Seite 171)
Die Autorin
Jodi Lynn Anderson hat einen Master of Fine Arts in Schreiben und Literatur. Sie ist Bestsellerautorin einiger Jugendbücher, unter anderem der May Bird Trilogy und My Diary from the Edge of the World. Sie lebt mit ihrer Familie in Asheville, North Carolina.
*** Achtung Spoiler, für alle die die ersten beiden Bände noch nicht kennen. ***

Inhalt
„Endlich hat Rosie ihren Bruder wiedergefunden und aus den Fängen der Zeithexe befreit. Doch da entflammt der Zorn des mächtigsten aller Hexen, des Königs des Nichts, der die Welt zerstören will. Um seine Macht ins Unermessliche zu steigern, braucht er das sagenumwobene Museum der fantastischen Dinge, einen geheimnisvollen Ort aus purem Nebel, der überall versteckt werden kann. Auf ihrer Suche nach dem Museum reist Rosie durch die Galaxie und stellt sich dem König in einem finalen Showdown, um das Universum zu retten.“ (Produktbeschreibung)
Gedanken zum Jugendbuch
Die Cover der Reihe haben einen großen Wiedererkennungswert, denn wir sehen immer die Hauptprotagonistin Rosie wie durch ein verzaubertes Guckloch, sie scheint von Magie umgeben zu sein. Ein wenig erwachsen und in sich stärker ist Rosie in den letzten beiden Bänden geworden und das sieht man auch auf dem Cover. Der im Untertitel erwähnte Palast ist im Hintergrund zu sehen. Im Innern des Buches lag auch wieder eine Charakterkarte, diesmal von Aria, die weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird.
Erneut entführt uns die Autorin in eine zauberhafte Welt. Es gibt noch mehr Magie und Technik zu entdecken, nachdem Rosie mit ihren Begleitern zunächst vor dem drohenden Weltuntergang und auf einem entfernten Planeten ihre Kräfte bündeln und Pläne schmieden können. Dabei muss Rosie zunächst aber einmal verkraften, dass ihr Bruder Wolf nicht so ist, wie erwartet. Aber genau das empfand ich als sehr authentisch, da er schließlich von einer bösen Hexe großgezogen wurde und ihm jegliche soziale Kompetenzen fehlen. Das schmerzt Rosie und auch die Mutter ist darüber zunächst verunsichert. Und so passiert es erneut, Rosies Mutter wirkt auf sie wieder abwesend, weil sie sich so viel um ihren Bruder kümmern muss. Seine einstige Abwesenheit hat bei allen beteiligten Spuren hinterlassen. So werden also die Themen Neid, Unsicherheit, Trauer und Verlust auf äußerst behutsame Weise von der Autorin reflektiert.
„Wie lange kann man mit einer Hexe leben, bevor man selbst wie sie wird?“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Der Palast der Träume. Seite 58)
Die Handlung ist durch diese Vorkommnisse sehr gedankenvoll, bevor es am Ende noch einmal super spannend. Bis zum Schluss hatte ich keinen Schimmer, wie der Hexer besiegt werden kann und wieviel Rosie dafür zu opfern bereit sein muss. Eine kleine Ahnung hatte ich, aber nur für ein winziges Detail, einen kleinen Plottwist, ansonsten tappte ich viel im Dunkeln.
„Alles was bleibt, sind die unsichtbaren Dinge, von denen wir glauben, dass sie am unwichtigsten sind. Kümmere dich um sie, Rosie; sie sind alles, was wir haben.“ (Jodi Lynn Anderson: Thirteen Witches – Der Palast der Träume. Seite 106)
Dass am Ende nicht alles gleich alles geheilt ist, fand ich dabei sehr erfrischend. Denn so ist das im Leben. Die Zeit und weitere Entwicklungen sorgen dafür, dass Wunden heilen können. Aber manche sind eben auch nicht heilbar und man muss lernen, damit zu leben und seinen eigenen Lebensweg zu finden.
Fazit
Mit Thirteen Witches – Der Palast der Träume werden alle losen Enden zusammengefügt. Die Leser:innen erleben viele magische Momente und die Freundschaften, die sich im Verlauf dieser drei Bücher entwickelten, sind voller Wärme und Vertrauen. Ich habe das Lesen dieser ganz besonderen Buchreiche sehr genossen und kann sie nur jedem ans Herz legen. Besonders die Stille, die in diesen Büchern liegt, lässt eine tolle Atmosphäre entstehen, der man sich nicht entziehen kann.
Jodi Lynn Anderson
Thirteen Witches – Der Palast der Träume
304 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN 978-3-407-75292-5
*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*