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75. Frankfurter Buchmesse (2023)

Top oder Flop?

Auch in diesem Jahr hatten meine Tochter und ich das große Glück, wieder zur Buchmesse nach Frankfurt reisen zu können. Wir fahren immer zu den Fachbesuchertagen und verabschieden uns meist nach drei Tagen vom Messegelände, pünktlich wenn die Messe für alle Besucher freigegeben wird. Es wird dann schnell voll und da macht es uns nicht mehr groß Spaß, uns durch die Gänge zu quetschen und nach Büchern zu stöbern. Meist reichen uns die knappen drei Tage aber gut aus, um neue Eindrücke zu gewinnen und eine ellenlange Liste an interessanten Büchern mit nach Hause zu nehmen. Natürlich haben wir dann aber auch seltener die Gelegenheit, Interviews und Lesungen einzelner Autoren beizuwohnen.

Viele tolle Messestände gab es zu entdecken.

Am Mittwoch machten wir also zunächst einmal die Halle 3.0 unsicher. Hier finden sich Ratgeberverlage und das große Sortiment an Kinder- und Jugendbüchern, sowie buchige Gadgets. Besonders gerne sind wir immer an den Ständen vom Moses Verlag, Thienemann, Topp, Katapult, GU, Eugen Ulmer, Mixtvision, EMF, dtv, Coppenrath oder Harper Collins. Der Stand der Bücherbüchse war in diesem Jahr auch ein schöner Anlaufpunkt, denn zur Leipziger Buchmesse war es kaum möglich, sich dort umzuschauen, weil die Warteschlangen unheimlich lang waren. Die ganze Halle schafften wir allerdings nicht, und so starteten wir am Donnerstag wieder in Halle 3.0 und schauten weiter, was es zu entdecken gab. Auch Halle 3.1 konnten wir noch stürmen. Besonders beim Insel Verlag sind wir fündig geworden. Da in dieser Halle weniger Stände sind, die Gänge breiter und leerer, schaffen wir sie meist am zweiten Tag komplett, sodass wir uns für Freitag immer ausgewählte Verlage nochmals näher anschauen und ab 14 Uhr unsere Einkäufe tätigen, bevor wir den Rückzug antreten und den neuen Besucheranstürmen den Tatort überlassen.

Drei der vier Highlights unseres Messebesuchs waren die angenehmen Gespräche mit dem Sophie Verlag, dem CalmeMara Verlag und Hanna Buchmarketing (mit welcher ich bisher nur virtuell während der Seminare zum freien Lektorat gesprochen habe). Es waren tolle Gespräche mit viel Input und vor allem auf Augenhöhe. Außerdem konnten wir einem Interview mit Peter Wohlleben lauschen, woraufhin ich mir sofort ein Rezensionsexemplar von Unser Wildes Erbe und später noch Das geheime Leben der Bäume (als Graphic Novel) bestellte.

Einige Bücher, die unsere Aufmerksamkeit erregt haben.

Als ich letztens meine Handyfotos aufgeräumt habe (ein Muss, da mein Speicher zu über 90% belegt war) habe ich mir nochmals die Fotos aus dem letzten Jahr angeschaut und war erstaunt, wie viele der Bücher es tatsächlich bis zu uns nach Hause geschafft haben. Ich hoffe das wird mit den Büchern aus diesem Jahr auch ähnlich laufen.

Ich fände es übrigens viel besser, wenn man freitags direkt zu Messebeginn gleich Bücher kaufen könnte, oder auch an allen Fachbesuchertagen. Das Öffnen der Kassen Freitag Mittag um 14 Uhr erschien an dem ein oder anderen Stand etwas stressig und könnte damit optimiert werden. Ich würde außerdem sicherlich einige Bücher mehr kaufen, während ich über die Messe schlendere. So aber bin ich ein kontrollierter Käufer.

Shoppen, was das Zeug hält. Schwer beladen ging es nach Hause.

In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal mitbekommen, wie groß die Kritik an einzelnen Verlagen und an der Organisation der Messe besonders wegen des Messesamstags war. Als sehr schade empfand ich es, dass gerade ein großer Verlag hier stark in die Kritik geraten ist, da es aufgrund des Angebots zu extrem langen Schlangen gekommen ist. Dabei handelt es sich doch bei allen Verlagen um wirtschaftliche Unternehmen, und wenn die PR eben so gut läuft, dass einige Messebesucher anströmen, dann hat meiner Meinung nach der Verlag alles richtig gemacht, aber die Messeorganisation den Andrang unterschätzt. Dinge, aus denen sicherlich gelernt wird. Eine Entzerrung der Halle 3.0 wäre zum Beispiel ein Anfang.

Im Übrigen kann man solche Massen an wartenden Leuten ja auch einfach mal als Anlass nehmen, seine eigenen Produkte an den Mann und die Frau zu bringen. Die Leute ansprechen und von sich überzeugen. Das ist etwas, was mir auf den Messen generell zu kurz kommt. Ich werde selten pro aktiv angesprochen, ernte oftmals nur ein verschüchtertes Lächeln der Standbetreiber, anstatt ein Zukommen auf mich. Ich kann nur allen Verlagen – ganz besonders den kleineren – raten, interessierte Kunden anzusprechen, die eigenen Bücher vorzustellen, die Besucher in ein Gespräch reinzuholen. Denn das ist es doch, weshalb alle zur Messe gehen. Für gute Bücher und tolle Gespräche.

Tag 1 der Messe fand für uns in Halle 3.0 statt.

Videos zu den Tagen zwei und drei findet ihr auf Instagram oder TikTok.

Für uns war die Frankfurter Buchmesse wiedermal ein tolles Erlebnis. Fest steht aber weiterhin, dass nur die Fachbesuchertage in Frage kommen. Auch in diesem Jahr hatten wir wieder einzigartige Erlebnisse auf der Frankfurter Buchmesse, die wir nicht mehr missen wollen. Wir haben die Zeit sehr genossen und kommen im nächsten Jahr hoffentlich wieder.

Auf die Vorstellung dieser Bücher dürft ihr euch in naher Zukunft freuen.

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