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Alexandra Haag & Carolina Moreno: Paula und die Zauberschuhe. Mabuse Verlag, Frankfurt am Main 2018

Der Alltag eines Mädchens mit Handicap

Der Mabuse Verlag hat mal wieder ein tolles Buch mit einem wichtigen Thema herausgebracht. In Paula und die Zauberschuhe erfahren wir als Leser, wie der Alltag eines Kindes mit Zerebralparese aussieht. Paula leidet an Spastiken und muss Orthesen tragen. Mit bunten und lebensnahen Bildern wird der etwas umfangreichere Text begleitet.

Die Autorin und die Illustratorin

Alexandra Haag ist Physiotherapeutin, Fachlehrerin Sonderpädagogik für körperliche und motorische Entwicklung und Medizinstudentin. Vor und während ihres Medizinstudiums hat sie Kinder mit Behinderungen auf Freizeiten begleitet, bei Krankenhausaufenthalten behandelt und an Sonder- und Regelschulen unterrichtet.
Carolina Moreno, geboren in Rosario/Argentinien, ist studierte Graphik- und Modedesignerin. Zur Zeit unterrichtet sie das Fach Kunst an einer Grundschule in Freiburg. Sie liebt Fotografie, Kalligraphie und Drucktechniken. Sie lebt mit ihrem Partner, beiden Töchtern und ihrer Hündin Lola in Freiburg.“ (Seite 2)

Inhalt

Paula ist ein Vorschulkind und an Zerebralparese erkrankt. Spastiken in ihrem Körper sorgen dafür, dass sie hin und wieder etwas eingeschränkt ist. Dabei geht sie damit aber äußerst offen und positiv um. Denn wenn ihre Hände zusammenarbeiten, machen die Spastiken kaum Probleme. Hin und wieder kommt Paula aber doch an ihre Grenzen und reagiert mit Trauer und Wut.
Paula muss zum Laufen Orthesen tragen, doch die mag sie zunächst gar nicht. Doch schnell merkt sie, dass die Orthesen ihr Freiheiten ermöglichen und mit der Zeit kann sie damit immer besser umgehen. So werden sie zu ihren Zauberschuhen.

Kritik und Fazit

Paula erzählt authentisch von ihrem Alltag, der sich von dem eines gesunden Mädchens doch ziemlich unterscheidet aber dennoch Gemeinsamkeiten hat. Neben dem Kindergarten muss sie beispielsweise oft zur Physiotherapie oder zu Untersuchungen.
Sie vergleicht sich mit ihrem Zwillingsbruder und ihren Freunden, was bestimmt ganz normal ist. Dabei sieht sie sich aber nicht als minderwertig, sondern einfach als anders an.

Mit der Geschichte werden viele Informationen zu Paulas Gesundheit übermittelt. Dabei ist die Erzählweise durch Paulas Sicht absolut kindgerecht und zeigt auch den Erwachsenen, was im Kopf des Kindes vor sich geht. Außerdem gibt es einen ausführlichen Anhang mit Hintergrundinformationen, sowie Praxis-Ideen für die Schulen und inklusive Gruppen.

Ich finde es absolut wichtig, dass auch gesunde Kinder mit diesen Themen in Berührung kommen, damit sie im Falle eines Zusammentreffens mit einem betroffenen Kind keine Vorurteile oder Ängste haben, sondern ganz normal mit dem Betroffenen umgehen. Dieses Buch sorgt dafür, dass ganz unvoreingenommen und in ungezwungener Atmosphäre über Handicaps von anderen oder einem selbst gesprochen werden kann.

Die erste Seite ist im Großdruck, der Rest in eher kleinerer Schrift gedruckt. Hier besteht der einzige „Mangel“ an diesem Buch, denn wäre alle im Großdruck erschienen, würde es sich auch super in der Schule für Leseanfänger eignen.

Dieses Buch sollte in Kitas und Schulen gelesen werden, denn es gibt keinen Grund Menschen mit Beeinträchtigung anders zu behandelt als Menschen ohne Beeinträchtigung. Aber nur mit einer entsprechenden Aufklärung kann man Hemmung gegenüber andersartigen Dingen abbauen und zu einem ungezwungenen gemeinsamen Umgang verhelfen.

Alexandra Haag & Carolina Moreno
Paula und die Zauberschuhe
62 Seiten
ab 5 Jahren
ISBN 978-3-86321-416-6

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