Ali Hazelwood: Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe. Aufbau Verlag, Berlin 2022
Lesen und sich einfach wohlfühlen
Über das Buch Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe von Ali Hazelwood habe ich immer wieder so viel Tolles gehört, dass mein Interesse schon früh geweckt war. Dann konnte ich mich aber nicht entscheiden, ob ich es nun im englischen Original oder in der deutschen Übersetzung lesen wollte. Oft mache ich das davon abhängig, wie mir die Cover gefallen, welches mich eher anspricht. In diesem Fall fand ich aber beide nicht sonderlich überzeugend. Als ich dann aber die tolle Luxus Kollektion bei der Bücherbüchse entdeckte, stand schnell fest: Die muss es ein. Ein Hartcover mit Lesebändchen, ausgestanztem Buchdeckel und farbigem Schnitt. Ziemlich mädchenhaft gehalten, aber das fand ich einfach zauberhaft. So nahm ich das Buch dann auf meine Wochenendreise nach Hamburg mit. Ich kam aber erst auf der Rückreise so richtig zum Lesen, wurde dann aber sofort mitgerissen und hatte herzerwärmende und humorvolle Lesestunden, verbrachte Zeit mit absolut sympathischen und mal etwas anders tickenden Protagonisten. Ich hatte großen Spaß und freue mich schon auf Band zwei der Reihe, der hier natürlich schon bereit liegt.

In meiner Ausgabe ist die Schrift silbern und nicht regenbogenfarben.
Die Autorin
Ali Hazelwood ist gebürtige Italienerin, wuchs in Deutschland auf und lebte eine Zeit lang in Japan, bevor es sie in die USA verschlug. Sie ist Neurobiologin und veröffentlichte bereits einige Artikel über Hirnforschung. Inzwischen ist sie außerdem Professorin. Ihr Debüt-Roman Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe war eine TikTok Sensation und wurde zu einem internationalen Bestseller. Weiterhin von ihr erschienen sind die Romane Das irrationale Vorkommnis der Liebe und Die Unannehmlichkeiten von Liebe.

Inhalt
„Biologie-Doktorandin Olive glaubt an Wissenschaft – nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst – der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen…“ (Produktbeschreibung)
Kritik und Fazit
Wie bereits oben erwähnt, habe ich die Exklusivausgabe gelesen. Hierbei handelt es sich um eine Hardcoverausgabe, die durch die aufwändigen Details besticht. Der Einband ist hauptsächlich in weiß gehalten. Ein ausgestanzter Erlenmeyerkolben lässt uns den Blick auf das wunderschön gestaltete Vorsatzpapier in Regenbogenfarben mit weißen Herzchen erhaschen. Der Titel, sowie einige chemischen und weitere Symbole sind geprägt und mit silberner Glanzfolie versehen. Der Buchschnitt nimmt dann wieder die Farben des Vorsatzpapiers auf und das helllila Lesebändchen setzt das Tüpfelchen auf das I. Im Nachsatzpapier ist außerdem noch eine Illustration der beiden Hauptprotagonisten Olive und Adam zu finden.
Die Autorin hat einen gut verständlichen und mitreißenden Schreibstil, wobei die Eigenheiten der Biologie Doktoranden und Professoren super zur Geltung kommen. Die gesamte Story ist sehr erfrischend, die Charaktere einfach liebenswert und die Gespräche zwischen ihnen sind mit einigem Witz gespickt.
Vor allem die analytische Vorgehensweise der Protagonisten ist etwas ganz besonderes. In vielen Romanen jenes Genres kommt es ja immer wieder zu unglaubwürdiger Dramatik. Nicht bei diesem Buch. Natürlich treffen die Protagonisten hin und wieder falsche Entscheidungen, aber diese sind für einen Plot ja schließlich notwendig. Anstatt aber in Selbstmitleid oder Dramen zu versinken, packen sie das Problem auf die analytischen Weise an und bringen dadurch eine schöne, neue, mit bisher noch nicht bekannte Dynamik mit sich.
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe ist eine schöne Lektüre zum Verschnaufen und einfach mal die Seele Baumeln lassen. Ich habe mich beim Lesen absolut wohl gefühlt und freue mich schon darauf, das nächste Buch von Ali Hazelwood erleben zu dürfen.
Ali Hazelwood
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
368 Seiten
ISBN der deutschen Ausgabe aus dem Aufbau Verlag: 978-3-352-00971-6
