JugendbuchRoman

Anca Sturm: Der Weltenexpress. Carlsen, Hamburg 2018

Ein weiblicher Harry Potter auf magischer Reise im etwas anderen Orient-Express.

Schon das Cover des Welten-Express hat meine Neugierde geweckt. Was hat es auf sich, mit den fünf Personen im Vordergrund, was ist das für ein Zug, der gerade die Brücke passiert und was hat das alles mit einem Tiger, einem Hasen und einem Vogel zu tun? Flinn Nachtigall ist die Hauptfigur im Welten-Express. Sie fühlt sich in ihrem zu Hause nicht wohl, sehnt sich nach dem verschollenen Bruder und verbringt deshalb die Nächte am stillgelegten Bahnhof in ihrem Heimatort. Eines Nachts hält dort ein ungewöhnlicher Zug und Flinn geht als blinder Passagier an Bord. Völlig unwissend gerät sie in eine magische Welt und befindet sich kurze Zeit später in großer Gefahr.

Die Auorin

Anca Sturm (geboren 1991) schreibt seitdem sie 11 Jahre alt ist.. Nachdem sie das Abitur absolvierte, machte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Inzwischen hat sie sich voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Sie lebt in Berlin und hat einen Faible für Bahnhöfe und Züge.

Auf der BuchBerlinKids hatte ich die Möglichkeit, an einer Lesung mit Anca Sturm teilzunehmen. Man merkte ihr sofort an, wie viel Herzblut und Kreativität in diesem Buch stecken. Sie erzählte von ihren Recherchen und zeigte einige Bilder besonderer Bahnhöfe und stillgelegter Gleisstrecken, welche auch im Buch vorkommen. Bei allem Erfolg ist Anca Sturm aber immer noch bodenständig und sympathisch.

Inhalt

„Nacht für Nacht sitzt Flinn Nachtigall an einem stillgelegten Bahnhof: dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug einfährt, gezogen von einer gewaltigen, rauchspuckenden Lokomotive. Und Flinn …
… stürzt als blinde Passagierin in das Abenteuer ihres Lebens! Denn der Zug ist der Welten-Express, ein fahrendes Internat voller außergewöhnlicher Jugendlicher, angetrieben mit magischer Technologie. Ein Ort, an dem Flinn Freunde findet – und Feinde. Ein Ort voller Geheimnisse. Doch das größte Geheimnis verbirgt sich in Flinn selbst.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte mit sich gerissen. Flinn Nachtigal ist ein interessanter wie auch sympathischer Charakter. Ich konnte mich sofort in sie hinein versetzen und fand ihre Selbstständigkeit und ihren Mut, aber gleichzeitig ihre Unsicherheiten, die ihren eigenen Körper betreffen, absolut authentisch. Ihre Sehnsucht nach dem verschollenen Bruder machte sie umso liebenswerter.
Auch Fedor, der Junge, auf den sie im Welten-Express zuerst stößt, ist trotz seiner eigenen Bedenken freundlich und hilfsbereit. Seine romantischen Gesten sind äußerst bezaubernd und Flinn kann sich glücklich schätzen, ihn an ihrer Seite zu wissen.
In Pegs und Kasim findet sie außerdem zwei verlässliche Freunde, die Flinn ohne Wenn und Aber unterstützen und dabei ihr Wissen um die Gegebenheiten des Welten-Expresses nutzen.

Der Welten-Express ist der erste von drei Teilen und ist der wunderbare Auftakt einer vielversprechenden Reihe. Der Leser wird in das Leben im Welten-Express eingeführt, ohne dass dabei alle Geheimnisse gelüftet werden. Die Magie in dieser Welt und die Magietechnologie ist etwas ganz Neues und bleibt noch ungeklärt, was ich aber in keinem Fall als negativ bewerten würde, schließlich hat Flinns Reise gerade erst begonnen.

Auch wenn das Ende des ersten Teil teilweise vorhersehbar war, was die Personen anbelangt, so hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Anca Sturm ist es gelungen, eine völlig neue Welt der Magie zu erschaffen und ich kann es kaum erwarten, bis am 30. August der zweite Teil der Reihe Der Welten-Express – Zwischen Licht und Schatten erscheint.

Anca Sturm
Der Welten-Express
384 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-551-65411-3

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