Dylan Farrow: Hush – Verbotene Worte. Loewe Verlag, Blindlach 2021
Ein Fantasyroman über die Macht der Worte!
Das Fantasybuch Hush von Dylan Farrow hatte ich schon längere Zeit im Blick. Ich habe damals eine Leseprobe entdeckt und war sehr beeindruckt von der Thematik. Ein Buch, das darüber erzählt, wie gefährlich durch Tinte gedruckte Worte sind…. faszinierend! All das verpackt in einer Fantasywelt, in welcher Barden Magie wirken und die Bevölkerung Montanes ausbeuten. Zwischen all diesen Gräueltaten steht Shae, die stetig Fragen stellt und auf der Suche nach Antworten und nach der Wahrheit ist. Dieses Buch kam sehr still daher, bot dabei gleichzeitig viel Spannung, aber auf eine ganz besondere Art und Weise. Hush ist der erste Teil einer Dilogie.
Die Autorin
Dylan Farrow ist eine amerikanische Autorin. Ihre Kindheit verbrachte sie in New York City und Connecticut. Schon damals schrieb sie gerne Geschichten und zeichnete viel. Nach der Schule absolvierte sie ein Studium und arbeitete später als Produktionsassistentin für CNN und als Grafikdesignerin. Doch all das erfüllte sie nicht, sodass sie sich auf ihre frühere Leidenschaft, das Schreiben, zurückbesann. Hush ist ihr Debütroman. Dylan Farrow ist Mutter und engagiert sich aktiv für die Opfer von sexuellen Übergriffen.
Inhalt
„Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können …“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Das Cover hat mich ziemlich beeindruckt. Ein rothaariges Mädchen mit blauen Augen ist dort großflächig zu sehen. Sie hat einen Finger auf den Lippen liegen. Der große in goldenen, geschwungenen Lettern geschriebene Titel Hush wird damit nochmals besonders gut in Szene gesetzt. Im unteren Bereich ranken sich rötlich schimmernd Blumen empor, welche mit den Haaren des Mädchens eine Verbindung einzugehen scheinen. Vielleicht ein Verweis auf Shae’s Stickereien. Ein rotes Lesebändchen rundet das Ganze zusätzlich ab.
Der Schreibstil ist äußerst flüssig und sehr berührend. Ich konnte mich sofort in Shea und ihre inneren Konflikte hineinversetzen. Denn hiervon lebt die Geschichte geradezu. Natürlich erlebt Shae einige Abenteuer, aber im Mittelpunkt steht dennoch immer ihre emotionale Zerrissenheit, ihre Angst, dem Wahnsinn zu verfallen und ihr Kampf um Antworten zu bekommen und die Wahrheit hinter all den Geschehnissen zu erkennen.
Dabei trifft sie auf viele interessante Charaktere. Zunächst in ihrer Heimatstadt Aster, in welcher sie als befleckte von allen Seiten angegangen wird und lediglich ihre Kindheitsfreunde Fiona und Mads weiterhin zu ihr halten. Später unter den Barden dem mysteriösen und unnahbaren Ravod, der ziemlich fiesen Kennan und dem stets hilfsbereiten Herrscher Cathal. Doch nichts scheint unwirklicher, als die Realität in welcher sich Shae befinden.
Hush ist ein ungewöhnlicher Fantasy-Roman, der von seinen ruhigen Worten lebt und die Spannung im Innern der Protagonistin trägt. Während sie im ersten Band der Reihe ziemlich viel auf sich allein gestellt ist, wird sie im zweiten Band einige Personen an ihrer Seite stehen haben. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Im englischen erscheint Veil (Band 2) erst am 26. April 2022. Bis er in deutscher Übersetzung herauskommt, müssen wir uns vermutlich noch ein wenig länger gedulden.
Dylan Farrow
Hush – Verbotene Worte
416 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-7432-0516-1