Jules Melony: Auf der Suche nach Licht. Amrûn Verlag, Traunstein 2019
Im Folgeband von Was bleibt sind Schatten mit Maya und Elias unterwegs in Amerika.
Letzte Woche habe ich euch Was bleibt sind Schatten von Jules Melony vorgestellt. Da mir die Charaktere allesamt so gut gefallen haben, war ich schon sehr gespannt auf den Folgeband Auf der Suche nach Licht, welcher die Geschichte von Maya und Elias weiterspinnt und uns auf eine große Amerikareise entführt. Die Story ist schön, aber leider hat, wie es aussieht, kein Lektorat stattgefunden. Mehr dazu unten.
Die Autorin
Jules Melony ( geboren 1992) lebt im Ruhrgebiet und liebt die Ruhrpottromantik. Sie arbeitet hauptberuflich im Gesundheitswesen und liest gerne Bücher. Als sie merkte, dass ihr das nicht mehr ausreichte, begann sie, selbst zu schreiben. Zunächst auf ihrem Blog, später auch eigene Geschichten. Was bleibt sind Schatten ist ihr Debüt Roman, Auf der Suche nach Licht der Folgeband. Sie liebt Rockmusik, Katzen und Meloneneis. Wie ihre Protagonistin Maya würde sie gerne um die Welt reisen.
Inhalt
„Alle Sorgen vergessen …
Die Ereignisse den letzten Wochen stärken Mayas Wunsch, alles hinter sich zu lassen, und eine lange Reise anzutreten. Endlich allein sein, endlich all die großen Orte auf ihrer Liste abhaken. Der Plan scheint perfekt, doch dann taucht überraschend Elias auf und bringt alles durcheinander. Mit seinem schiefen Lächeln zwängt er sich an ihre Seite – und in ihr Herz. Schnell merkt Maya, dass das Glück, nach dem sie sucht, nicht in Amerika, sondern schon längst an ihrer Seite ist. Wenn da nicht die Schatten ihrer Vergangenheit wären, die das Licht der Gegenwart bedrohen …“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Das Cover passt sehr gut zum ersten Teil der Dilogie. Während die Szene, welche auf dem Cover des ersten Bandes gezeigt wird, auch im Buch Erwähnung findet, kann ich mich diesmal allerdings nicht an solch eine Szene erinnern, wie sie hier nun gezeigt wird. Klar ist aber, dass es sich bei den beiden Personen um die Charaktere Maya und Elias handeln soll, welche hier im Zentrum der Geschichte stehen. Allerdings habe ich mir Maya wesentlich kleiner und zierlicher vorgestellt (wie sie auch beschrieben wurde) und ich meine mich an lockige Haare zu erinnern. Dennoch ein hübsches, harmonisch wirkendes Cover, was aber nicht so ganz die Story widerspiegelt.
Der Schreibstil ist auch hier größtenteils flüssig, weist aber mehrere Holpersteine auf, als es noch im ersten Band der Fall war. Was mich aber so richtig enttäuscht hat, sind die vielen Fehler (um die 100) die ich im Text entdeckt habe. Das hat mich dermaßen aus der Story gerissen und irgend wann auch wirklich genervt. Wenn im Schnitt alle 3 bis 4 Seiten ein Fehler (und auch kein kleiner, sondern ein offensichtlicher) zu finden ist, dann ist das einfach zu viel. Da kann kein ordentliches Lektorat stattgefunden haben und das ist irgend wie auch ein Betrug am Leser. Hätte ich mir das Buch selbst gekauft und nicht als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, hätte ich wohl mein Geld zurück verlangt. Das ist auch einfach total schade für die Autorin, die sicherlich viel Zeit und Arbeit in das Buch gesteckt hat.
Die Story an sich ist wieder mitreißend gewesen, wenn sie auch hier und da ein paar Längen aufweist, die durch ein gutes Lektorat sicherlich zu vermeiden gewesen wären. Die Thematik ist nicht ganz so tiefgründig wie es bei Was bleibt sind Schatten der Fall war und ich konnte oftmals weder Mayas, noch Elias Beweggründe für ihr Verhalten verstehen. Nachvollziehen ja, aber als erwachsene Menschen haben sie sich dennoch teilweise etwas unreif verhalten. Trotzdem mochte ich es sehr, wie Maya und Elias miteinander umgehen. Wenn sie nicht gerade ihre Emotionen voreinander verheimlichen, sondern gelassen miteinander umgehen, sind sie beide tolle und liebenswerte Charaktere, die ein Happy End verdient haben.
Auf der Suche nach Licht ist eine schöne Liebesgeschichte, die nicht ganz an Was bleibt sind Schatten herankommt, was die emotionale Tiefe angeht. Meine Bewertung ist hier leider etwas schwer zu treffen. Geht es um die Story, so hätte das Buch 4 Sterne verdient. geht es um das Lesevergnügen, so würde ich aufgrund der vielen Fehler nur 2 Sterne vergeben. Ich würde dem Verlag dringend empfehlen eine überarbeitete Fassung zu drucken, denn in dieser mir vorliegenden Fassung wird man keine Fans des Verlags gewinnen können. Trotzdem ein Dank an die Autorin für ihre Mühe, die sie in diese Geschichte gesteckt hat.
Jules Melony
Auf der Suche nach Licht
342 Seiten
ISBN 978-3-95869-339-5