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Kerstin Gier: Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021

Auftakt einer neuen magischen Trilogie aus der Feder von Kerstin Gier!

Als ich erfuhr, dass es endlich eine neue Reihe von Kerstin Gier geben sollte, war ich begeistert. Zuletzt habe ich euch vor drei Jahren ihr Buch Wolkenschloss vorgestellt. Als ich ihr neues Buch Vergissmeinnicht schließlich in der Hand hielt, schmolz ich regelrecht dahin. Schon die Optik ist hinreißend und detailreich und passt so gut zu der Autorin und ihren bisher bereits erschienenen Büchern. Aber auch die Story ist wieder absolut spannend und magisch, wenn auch irgend wie ganz anders. Ich tappte lange im Dunkeln, habe immer noch nicht alles erschließen können und bin nun so gespannt auf die Folgebände, welche leider noch ein wenig auf sich warten lassen (Band 2 erscheint 2022, Band 3 erscheint 2023). Kerstin Gier hat wieder eine mitreißende, witzige und mysteriös-magische Geschichte erschaffen, die so komplex ist, dass man sie nicht so leicht durchschaut.

Die Autorin

Kerstin Gier (geboren 1966) veröffentlichte 1995 ihr erstes Buch. Inzwischen sind einige  Jugend-, Frauen- und Liebesromane entstanden, welche große Erfolge feiern. Die Edelsteintrilogie (Rubinrot 2009, Saphirblau 2010 und Smaragdgrün 2010) wurde bereits verfilmt. Auch ihre Silbertrilogie ist ein internationaler Bestseller.

© S. Fischer Verlag

Inhalt

„Er ist cool, smart und beliebt. Sie entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Das Cover ist unheimlich liebevoll und detailreich gestaltet. Vor schwarzem Hintergrund finden wir hier florale und verschnörkelte Muster, einen Totenschädel mit Flügeln, magische Wesen mit Flügeln und den Mond. Inmitten dieser nächtlichen Atmosphäre prangt der Titel, darunter auf einem Banner verwoben in die Blumen der Untertitel. Fährt man mit den Fingern über den Umschlag, so kann man die floralen Muster in das Papier geprägt spüren. Der Schnitt ist blau gefärbt und entfernt man den Schutzumschlag, so scheinen wir in das Weltall mit all seinen Planeten und Sternen zu schauen, die vor einem blauen Hintergrund erscheinen. Auch das Vorsatzpapier ist mit einem Mandala versehen und scheint einen ins Buch hineinzuziehen.

Kerstin Gier hat einen unheimlich mitreißenden Erzählstil. Sie erzählt die Geschichte in der ich-Form abwechselnd aus Quinns und Matildas Perspektive. Ich habe die beiden und auch einige Nebenprotagonisten sofort ins Herz geschlossen. Quinn der nach außen hin so cool wirkt, ist eigentlich ein Softie, während Matilda gar nicht das bibeltreue Mädchen von nebenan, sondern eine regelrechte Rebellin ist. Die beiden führen unheimlich tolle Dialoge und ich musste bei vielen Episoden herzhaft lachen. Hin und wieder lief aber auch die ein oder andere Träne, denn trotz der magischen Geschichte hat die Story unheimlich tiefsinnige Momente. Wie Quinn mit seinem geschwächten Körper nach dessen Unfall umzugehen lernt, und wie Matilda ihren eigenen Weg versucht zu beschreiten, trotz der oftmals übergriffigen Familienmitglieder, war sehr berührend beschrieben.

Ab und zu hat mich die Story an die Silber-Trilogie erinnert und auch die Edelstein-Trilogie findet Erwähnung im Buch. Und dennoch ist Vergissmeinnicht so ganz anders als die beiden genannten Reihen. Es war erfrischend zu sehen, dass der männliche Charakter mal nicht von allem eine Ahnung hat und alles in die Hand nimmt. Hier ist Mathilda ebenbürtig und genauso am Fortgang der Story beteiligt wie Quinn. Allerdings muss ich sagen, dass die Liebesgeschichte der beiden noch nicht so episch und unsterblich wirkt, wie man es von anderen Charakteren der Autorin kennt. Die Beziehung der beiden ist noch ausbaufähig und ich bin gespannt, welchen Weg die beiden noch einschlagen müssen und was dort alles für Abenteuer auf sie warten.

Vergissmeinnicht ist ein schöner Auftakt, der einen in eine ganz neue Welt voller Mythen und Magie entführt. Wir lernen tolle Charaktere kennen. Es gibt aber auch ein paar wirklich ätzende Protagonisten, die wiederum oft für Lacher sorgen und das Zusammenspiel von Quinn und Matilda unterstreichen. Obwohl ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe und wirklich Spaß an der Geschichte hatte, ist hier noch ein klein wenig Luft nach oben, weshalb ich 4,5 von 5 Sternen vergebe.

Kerstin Gier
Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann
480 Seiten
ISBN 978-3-949465-00-0

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