Tomi Adeyemi: Children of Virtue and Vengeance. Henry Holt (Macmillan Children’s Book), New York 2019
Der Kampf um Orïsha geht in die zweite Runde
Vor gut einem Jahr, habe ich euch den Auftakt der Legacy of Orïsha Reihe vorgestellt. Mit Children of Blood and Bone von Tomi Adeyemi erschien 2018 eine neue und außergewöhnliche Fantasy Reihe. Im November letzten Jahres erschien der zweite Teil im Original Children of Virtue and Vengeance. Im Mai diesen Jahres erscheint die Übersetzung im Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag. Die Reihe ist als Trilogie ausgelegt.
Die Autorin
Tomi Adeyemi (geboren 1993) ist eine amerikanische Autorin und Lehrerin mit nigerianischer Herkunft. Sie studierte Literatur in Harvard und interessierte sich schon immer sehr für die westafrikanische Mythologie und Kultur. Ihre Werke sind von ihrer Herkunft geprägt. Eine Verfilmung des ersten Teils ist laut Autorenwebseite in Planung.
Inhalt
Nachdem Zélie und Amari die Magie zurück nach Orïsha gebracht haben, müssen sie feststellen, dass das Rital mächtiger war, als sie es sich vorgestellt hatten. Nicht nur die Maji haben ihre Kräfte zurück, auch die Nachkommen einiger Adliger besitzen nun magische Kräfte. Jetzt liegt es an Zélie, die Maji zu vereinen und Orïsha in eine bessere Zukunft zu führen. Doch ihre Feinde sind mächtig und nicht nur Orïsha droht im kriegerischen Geschehen unterzugehen.
Kritik und Fazit
Das Cover ist wieder sehr beeindruckend. Man sieht dort Zélies außergewöhnliche Erscheinung. Wenn man sie mit dem Bild auf dem Cover von Children of Blood and Bone vergleicht, erkennt man deutlich wie sie sich verändert hat. Sie ist mächtiger, aber ihr Blick spiegelt auch Trauer und Zorn wider. Erneut ist ihre weiße Haarpracht in Szene gesetzt. Im Vergleich zum ersten Teil der Reihe, wirkt das Cover wie ein Foto, realer und greifbarer.
Wieder habe ich das Buch im englischen Original gelesen. Zum Einen, weil ich so früher in den Genuss der Lektüre kam, zum Anderen weil es sprachlich größtenteils gut verständlich ist, auch wenn ich kein Native-Speaker bin. Ich konnte der Geschichte also sehr gut folgen.
Der Einstieg fiel mir mir diesmal allerdings etwas schwer. Erst ab gut der Hälfte war ich wieder richtig mitgerissen von der Geschichte. Zu Beginn sind die einzelnen Kapitel sehr kurz und springen zwischen den Protagonisten hin und her. Ich hatte den Eindruck, dass jeder mit sich selbst beschäftigt ist und die Sichtweisen verflochten sich in der Geschichte zu Beginn noch nicht optimal. Als dann aber Fahrt aufkam und die Charaktere besser miteinander agierten, wurde ich endlich abgeholt und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Nach dem wirklich guten Auftakt mit Children of Blood and Bone ist der zweite Teil somit etwas schwächer. Die ganzen magischen Elemente und die Zwiespälte in denen sich die wahnsinnig sympathischen Charaktere befinden, sind äußerst gefühlvoll und authentisch beschrieben. Auch wenn die Protagonisten nicht immer auf einer Seite stehen, so kann man beide Positionen sehr gut nachvollziehen und hofft auf einen guten Ausgang für alle.
Ich kann also auch hier wieder eine klare Leseempfehlung aussprechen, auch wenn Children of Virtue and Vengeance zu Beginn nicht ganz so mitreißend war. Nun heißt es wieder warten, bis wir das große Finale erleben dürfen. Denn Teil zwei endete mit einem für mich unerwarteten Cliffhanger.
Tomi Adeyemi
Children of Virtue and Vengeance
416 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-1-250-23244-1
*** Die deutschen Ausgaben erscheinen unter folgenden Titeln:
Children of Blood and Bone – Goldener Zorn
Children of Virtue and Vengeance – Flammende Schatten (Mai 2020)
bei Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag GmbH. ***