AllgemeinRoman

Colleen Hoover: Layla. dtv, München 2021

Schwieriges Buch mit spannender Idee

Mal wieder hatte ich das Glück bei einer Lovelybooks Leserunde teilnehmen zu dürfen. Ich habe mich sehr gefreut, da es ein Buch von Colleen Hoover war, ich schon viel Gutes von der Autorin gehört, bisher aber noch keins ihrer Bücher gelesen habe. Layla entpuppte sich dann aber als ein sehr ungewöhnliches Buch und die Story entwickelte sich in eine Richtung, die ich absolut nicht vorhergesehen habe. Die Geschichte fing an, mich zu irritieren, außerdem wurde mir der Hauptcharakter Leeds im Verlauf leider immer unsympathischer, sodass ich mich irgendwann nur noch durch die Seiten gequält habe. Am Ende macht wirklich alles Sinn, aber leider wäre ich auf dem Weg dorthin wohl auf der Strecke geblieben und habe das Buch nur aufgrund der Teilnahme an der Leserunde nicht abgebrochen.

Die Autorin

Colleen Hoover debütierte mir ihrem Roman Weil ich Layken liebe und stieg sofort auf die Bestsellerlisten. Auch in Deutschland hat sie die SPIEGEL-Bestsellerlisten erobert, so stand sie mit ihrem Werk Nur noch ein einziges Mal für mehrere Wochen auf Platz 1. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.

© dtv Verlagsgesellschaft

Inhalt

„Wie weit bist du bereit, für die große Liebe zu gehen?
Auf der Hochzeit von Laylas Schwester lernen sie sich kennen und lieben: Leeds, der seinen Lebensunterhalt als Musiker verdient, und Layla. Es ist eine Amour fou – bis zu dem Tag, an dem Leeds‘ eifersüchtige Ex-Freundin versucht, Layla zu erschießen. Danach ist Layla nicht mehr sie selbst. Um die Beziehung zu retten und Layla zu stabilisieren, mietet Leeds das Haus, in dem sie sich kennengelernt haben. Doch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Laylas Zustand verschlechtert sich zusehends – so sehr, dass Leeds zu außergewöhnlichen Mitteln greifen muss, damit ihr beider Leben nicht völlig außer Kontrolle gerät …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Das Cover ist ganz schön gewählt. Während die Farben mit ihren Pinktönen irgend wie auch an eine Liebesgeschichte erinnern und die Sterne am Himmel auch sehr romantisch erscheinen, steht die Gewitterwolke mit ihren Blitzen in starkem Kontrast dazu und passt so auch gut zur Story. Wir haben es hier nämlich weniger mit einer romantischen Liebesbeziehung zu tun, als mit einer gefährlichen Verstrickung ungewöhnlicher Gegebenheiten.

Mit der Inhaltsangabe hat sich der Verlag keinen Dienst erwiesen, denn genau genommen stimmt diese so nicht ganz. Das grobe Setting und die Vergangenheit von Layla und Leeds werden zwar richtig geschildert, nicht aber die Vorkommnisse in besagtem Haus bzw. der Zustand Laylas. Ein klein wenig möchte ich hier kurz leicht spoilern *** Achtung, wenn ihr das nicht lesen wollt, springt zum nächsten Absatz *** Die Geschichte bewegt sich recht frühzeitig ins Übersinnliche und dabei gerät Layla eher aus dem Fokus. Ihr Zustand verändert sich nicht direkt, sondern die Umstände, in denen sich die Protagonisten befinden, ändern sich.

Der Aufbau der Story ist ganz spannend gewählt. Wir springen hier zwischen Kapiteln einer Befragung und den vergangenen Ereignissen während der Beziehung zwischen Leeds und Layla hin und her. So erfahren wir recht früh, in welcher dramatischen Situation sich beide befinden, bekommen aber erst Stück für Stück die Informationen, die es braucht, um hinter das Mysterium zu blicken. Das kann sicherlich spannend sein, zog sich für mein Gefühl aber zu lange hin, sodass ich eher angestrengt gelesen habe, als mich richtig auf die Geschichte einlassen zu können.

Leeds war mir zu Beginn der Geschichte sympathisch. Er ist ein liebenswerter und einfühlsamer Mann, der in Layla seine Seelengefährtin gefunden hat. Vor allem, wenn man bedenkt, wie schnell sich ihre Liebe entwickelt hat. Doch ihr Glück wärt nicht lange, denn seine Ex schießt auf Layla und ihn, sodass Layla nur gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Beide haben also ein traumatisches Ereignis erlebt, dieses wird in der Geschichte aber eher am Rande abgehandelt. Im Verlauf erfahren wir einige wenige Details, die uns Leeds verrät. Allerdings verändert sich Leeds so sehr, dass er mir mit der Zeit unsympathisch wurde. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso er handelte, wie er handelte. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, macht am Ende alles einen Sinn, aber mir fiel es so einfach unheimlich schwer, an der Stange zu bleiben. Oft wollte ich einfach abspringen und das Buch abbrechen.
Layla hingegen bleibt während der gesamten Story eigentlich ziemlich blass und rückte immer mehr und mehr in den Hintergrund. So kann man wirklich nicht von einer Verschlechterung ihres Zustands sprechen, weil wir sie quasi fast nie erleben.

Alles in allem hat mir Layla kein wirkliches Lesevergnügen verschafft. Ich war angestrengt, habe die Sympathie zum Hauptcharakter Leeds lange Zeit verloren und musste mich wirklich durch die Geschichte kämpfen. In der Danksagung erwähnt die Autorin, dass sie sich mit diesem Buch an etwas ganz Neues gewagt hat und ich glaube dass merkt man der Story einfach an. Eine wirklich gute Idee ist in eine eher mäßig umgesetzte Handlung gesteckt worden, die mich leider nicht überzeugen konnte. Vielleicht auch, weil ich so gar nicht damit gerechnet hatte, in welche Richtung sich die Story entwickelte.

Colleen Hoover
Layla
384 Seiten
ISBN 978-3-423-26308-5

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