Corinna Leibig & Charly Gaul: Der kleine Kopfweh. Mabuse Verlag, Frankfurt am Main 2023
Ein informatives Bilderbuch und Kinderfachbuch zum Thema Kopfschmerzen!
Schon seit ich ein Kind bin, habe ich immer wieder mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Da habe ich mich sehr gefreut, nach Der kleine Bauchweh nun das Buch Der kleine Kopfweh gefunden zu haben. Verlag und Autorin konnten meinen Erwartungen wieder gerecht werden. Dieses Buch bietet Aufklärung zum Thema Kopfschmerzen, nicht nur bei Kindern. Auch Erwachsene, die betroffen sind, werden hier eine kleine Schatzkiste an Informationen finden.
Die Autoren
Corinna Leibig (geboren 1981) studierte Kommunikationsdesign. Sie ist Illustratorin und Autorin. Außerdem unterstützt sie Kinder und Jugendliche mit dem Projekt „kreativ macht stark!“. Mit ihren Büchern hilft die Autorin Kindern, Jugendlichen und Eltern mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Ihr erstes Buch Der kleine Bauchweh wurde 20.000 Mal verkauft.
Dr. med. Charly Gaul ist Neurologe mit der Zusatzbezeichnung spezielle Schmerztherapie. Er ist Spezialist im Bereich Kopf- und Gesichtsschmerzen bei Erwachsenen sowie Kindern und war mehrere Jahre Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein. Inzwischen arbeitet er im Kopfschmerzzentrum Frankfurt am Main. Außerdem engagiert er sich in der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft und ist Mitglied der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft.
Inhalt
„Der kleine Kopfweh hockt in seinem Baumhaus und hat schon wieder diese schlimmen Kopfschmerzen. Aber woher kommen die nur? Hat er zu lange ferngesehen? War es im Zirkus zu laut und aufregend? Oder hat er schon wieder das Essen und Trinken vergessen und war zu wenig draußen spielen? Vielleicht hat es ja auch mit dem ganzen Stress um ihn herum zu tun … Eine Geschichte für kleine Menschen auf der suche nach Antworten und Hilfe bei Kopfschmerzen.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Die Grundfarbe des Covers gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut, da sie recht trist und wenig ansprechend insbesondere für Kinder ist. Im Zentrum sehen wir ein Wesen – den kleinen Kopfweh – welchem es eindeutig nicht gut geht. Sein Kopf ist gerötet und wirkt angespannt und schmerzverzerrt. Es scheint den Tränen nahe und hält sich den Schädel. Eine recht typische Haltung bei einer Kopfschmerzattacke. Darunter in fast kindlicher Schrift steht der Titel.
Auf dem Vorsatzpapier sehen wir einen weiteren kleinen Protagonisten. Ein Insekt, welches in jeder Szene mit diversen Posen dabei sein wird, wenn wir durch die Seiten gleiten und der Geschichte des kleinen Kopfweh folgen. Und dann geht es auch schon los. In vielen liebevoll gezeichneten Bildern, die von Farbe nur so sprühen, versucht der kleine Kopfweh seinen Schmerzen auf den Grund zu gehen. Einige Beispiele hierfür finden schon im Klappentext Erwähnung. Am Ende steht aber die wichtige These: Nicht der kleine Kopfweh selbst ist Schuld an den Schmerzen.
Im Anhang gibt es einen 14-seitigen Fachtext, der äußerst informativ ist und in leichten Worten alles Wichtige zum Thema zusammenfasst. Da konnte selbst ich, die seit ihrer Kindheit an Kopfschmerzen jeglicher Art leidet, noch etwas dazulernen. Es geht um
– die verschiedenen Typen von Kopfschmerzen
– wie eine Diagnostik ablaufen könnte
– woher die Schmerzen kommen können
– was genau eine Migräne ist und wie sie ablaufen kann
– sowie welche Therapien in Frage kommen.
Dabei wird immer der Bogen vom Erwachsenen zu den Kindern gespannt, da bei Kindern bekanntlich die Forschung noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie bei den Erwachsenen.
Der kleine Kopfweh klärt mit seiner Bildergeschichte Kinder über Kopfschmerzen und seine möglichen Ursachen auf. Der äußerst gut komprimierte Anhang gibt außerdem den Erwachsenen einen hilfreichen Plan, wie sie mit den Schmerzen der Kinder umgehen können, sowie welche Möglichkeiten der Diagnostik und der Therapien bestehen. Ein rundum gelungenes Gesamtpaket ist hier erneut den Autoren und dem Verlag gelungen.
Corinna Leibig & Charly Gaul
Der kleine Kopfweh
48 Seiten
ab 3 Jahren
ISBN 978-3-8632-1640-5
*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*