Ein Kinderbuch aus Kindheitstagen zum Bundesweiten Vorlesetag
Heute ist es erneut soweit, am Bundesweiten Vorlesetag gibt es wieder viele Aktionen. In den Schulen bekommen die Kinder beispielsweise Bücher vorgelesen und ich bin schon ganz gespannt, welches Buch meine Tochter heute als Leseempfehlung mit nach Hause bringt. Im letzten Jahr war es die Reihe Das magische Baumhaus, im Jahr davor Ella in der Schule.
Rudolf Herfurtner & Werner Blaebst: Motzarella und der Ärgerriese. Annette Betz Verlag, Wien 1990
Ich dachte mir, dass ich euch an diesem besonderen Tag ein Buch aus meinen Kindheitstagen vorstelle, welches ich immer sehr gerne vorgelesen bekommen habe und auch heute noch gerne meinen Kindern vorlese. Motzarella und der Ärgerriese ist für all jene Familien geeignet, die einen kleinen Langschläfer zu Hause haben und mit Spaß an die Sache herangehen möchten.
Inhalt
„Ella sollte schon längst fertig angezogen sein, der Vater muß ins Büro und das Frühstück wartet. Warum Väter aber auch nie verstehen wollen, wie schwierig es ist, die richtigen Schuhe auszuwählen – die bequemen alten oder die schönen neuen? Und so kommt es zum Streit zwischen Friedemann Mozart und seiner Tochter: Er nennt sie Motzarella, was Ella nicht ausstehen kann, und sie sagt Ärgerriese zu ihm. Und das hat Folgen, denn Friedemann Mozart fängt plötzlich an zu wachsen. Hätten beide nicht irgendwann schrecklich lachen müssen, wäre Friedemann Mozart vielleicht heute noch ein richtiger, großer Ärgerriese!“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Dieses schlanke kleine Bücherlein erzählt auf 29 Seiten die Geschichte von Motzarella und dem Ärgerriesen. Die Farbigen Illustrationen sind mit viel Humor gezeichnet, schon auf dem Cover sieht man, wie viel Spaß die beiden Hauptprotagonisten dann doch noch, neben all den Streitereien, haben werden. Die Schrift ist groß, sodass auch Erstleser die Geschichte lesen können. Aber noch mehr Spaß macht es natürlich, sie zu zwei zu entdecken.
Es ist wunderbar mitzuerleben, wie liebevoll der Vater seine Tochter am Morgen weckt. Da ist noch nichts von Hektik oder schlechter Laune zu spüren. Selbst wenn Friedemann auf dem Weg zum Bett seiner Tochter schon einige Unfälle hinter sich hat, so bleibt er doch ruhig und holt seine Tochter behutsam aus dem Schlaf.
Und Ella ist ein ganz typisches verträumtes Mädchen, welches seine Zeit braucht, um wach zu werden und in den Tag zu starten. Doch oh weh, wir Erwachsenen kennen diese Szenen vermutlich alle. Die Zeit rennt dahin und das liebe Kind steht immer noch im Schlafanzug vor einem. Was hat es nur die ganze Zeit über gemacht? Muss ich mein Kind denn immer so antreiben? Es weiß doch selbst, dass die Zeit Knapp ist und Termine eingehalten werden müssen. Da brodelt es schon in einem, und genau das passiert nun auch Friedemann. Der Ärger wächst so schnell, dass auch Friedemann immer größer wird, bis er die ganze Wohnung ausfüllt und einen Bärenhunger hat. Doch Ella ist auch in dieser schweren Situation für ihren Vater da und gemeinsam überwinden sie den Streit, bis sie sich am Ende erschöpft, aber glücklich in den Armen liegen.
Ein absolut witziges und dabei tiefsinniges Buch für alle Motzarellas und alle Ärgerriesen unserer Zeit.
Nehmt euch ein paar Minuten, lehnt euch zurück und schaut dieses Buch an. Denn eigentlich ist unsere gemeinsame Zeit viel zu schade, um sie ständig in Eile oder mit Streitereien zu vergeuden.
Rudolf Herfurtner & Werner Blaebst
Motzarella und der Ärgerriese
6-8 Jahre
29 Seiten
ISBN 978-3-2191-0476-9