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Falk Holzapfel: Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit. Schneiderbuch, Hamburg 2023

Überraschendes Ende aber nicht ganz so mitreißend wie die Vorgängerbände

Die Millenia-Magika-Trilogie besticht vor allem durch ihre tollen schwarz-weiß Illustrationen, denen in jedem Band ein eigener, kräftiger Farbton hinzugefügt wird. Die Bilder haben eine tolle Ausstrahlung, stellen die einzelnen Charaktere aussagekräftig dar und vermitteln gleichzeitig diese tolle, düstere Atmosphäre, die in Arken stets herrscht. Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit hatte allerdings ein paar Probleme, sodass dieser dritte Teil für mich der schwächste der Trilogie war.

Der Autor und Illustrator

Falk Holzapfel (geboren 1980) ist eigentlich für seine Illustrationen unter dem Pseudonym Zapf bekannt. Er studierte Kunst und Deutsch auf Lehramt, verlegte sich dann aber komplett auf das Zeichnen. Seither arbeitet er als freischaffender Illustrator und Autor von Kinder- und Jugendbüchern. Millenia Magika – Der Schleier von Arken ist der erste Teil einer Trilogie. Band zwei Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben erschien 2021, der abschließende dritte Band Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit Anfang 2023.

*** Achtung Spoiler für alle, die die ersten beiden Bände noch nicht kennen. ***

© Schneiderbuch / Harper Collins

Inhalt

„Für den Schutz von Arken haben Adrian und seine Freunde einen hohen Preis gezahlt. Merle hat sich selbst ausgeliefert und wird seitdem von dem Orden der Ritter gefangen gehalten. Über eine geheime Botschaft nimmt sie mit Adrian, Juri und Jazz Kontakt auf. Für Adrian gibt es nur das eine Ziel: Merle zu finden und zu befreien. Doch auch um seine Tante, die Magista, steht es schlecht. Und die inneren Feinde des Zirkels warten nur darauf, dass der Schutzschleier fällt. Adrian muss eine schwere Entscheidung treffen. Mit Juri und Jazz macht er sich auf die Reise, um herauszufinden, was in der Vergangenheit wirklich geschehen ist, wem sie vertrauen können und wer den Frieden verraten hat.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit

Die Cover der drei Bände passen allesamt sehr gut zusammen und bieten so einen hohen Wiedererkennungswert. Sie sind recht düster und zeigen immer wieder eine nächtliche Szenerie. Diesmal sehen wir im Vordergrund eine weibliche Silhouette sowie eine Harpyie. Das Schloss im Hintergrund wird von roten Vögeln umkreist. Diese und der Untertitel sind die einzigen Farbkleckse in dem sonst blau gehaltenen Cover, dessen Titel in weißer Schrift am Himmel prangt. Im Buch finden sich wieder wie gewohnt einzelne, farbig abgesetzte Sätze, diesmal in Orange. Dieser Farbton lässt sich auch immer wieder in den zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen ausmachen.

Die Handlung knüpft unmittelbar an der Geschichte des vorherigen Bandes an und ich konnte der Geschichte ganz gut folgen, wobei das Lesen des zweiten Bandes auch noch nicht allzu lange zurücklag. Die dargestellte Lage spitzt sich immer weiter zu und die Protagonisten sind gezwungen zu handeln. Merle braucht Hilfe, während Jazz versuchen muss den Schleier aufrecht zu halten, da die Magista immer schwächer wird. Ein Zusammenschluss der verschiedenen Gruppen (Magika, Menschen, Werwölfe, Ghule…) ist unerlässlich. Und so müssen auch Jazz, Adrian, Juri und Diana zusammenarbeiten. Etwas frustrierend war für mich hier allerdings, dass die Charaktere nicht wirklich zusammenwachsen. Sie behalten ihre Geheimnisse für sich und dadurch dümpelt die Geschichte leider vor sich hin. Ich wurde nicht so richtig mitgerissen, da mir die Protagonisten eher fern blieben und ich ihre Beweggründe nicht nachvollziehen konnte. Eine gewisse Einsamkeit schwingt die ganze Zeit mit.

Sprachlich ist die Erzählung aber wirklich toll. Die Beschreibungen sind äußerst bildhaft, und ich habe mich immer wieder an den atmosphärischen Szenerien erfreuen können. Der Autor weiß, wie er die Sätze formulieren muss und erschafft tolle Bilder sowie eine tolle Gesamtatmosphäre.

Was den Handlungshergang anbelangt, blieben am Ende noch ein paar Fragen offen. Ich kann sie hier schwer näher benennen, da ich sonst zu viel verraten würde. Nur so viel: Ich schätze das ein oder andere Zögern der Protagonisten oder die Beweggründe der Figuren bei den verschiedenen Taten konstruiert wurden, um die Geschichte weiter am Laufen zu halten. Dabei wurde sie aber auch leider künstlich in die Länge gezogen. Und auch der überraschende Schluss der Story wirft bei mir Fragen auf. Ein Ausblick für etwaige Folgebände wäre so allerdings gegeben.

Insgesamt konnte mich der Abschlussband Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit leider nicht recht überzeugen. Es fehlte mir an Spannung und an Interaktion sowie einem Zusammenwachsen der Protagonisten. Da war kaum eine Wandlung zu erkennen. Die realistischen Illustrationen überzeugten mich hingegen wieder absolut, ihre Düsternis ist ergreifend und ich werde sicherlich immer mal wieder durch die Seiten der drei Bände blättern.

Falk Holzapfel
Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit
352 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-505-15045-6

*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*

Alle drei Bände der Reihe

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