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Gregg Segal: Über den Tellerrand – Was Kinder hier und anderswo essen. Gabriel (Thienemann-Esslinger), Stuttgart 2020

Ein weltweiter Vergleich der Essgewohnheiten unserer Kinder!

Eine gesunde Ernährung ist so wichtig. Vor allem für unsere Kinder ist es unerlässlich, auf eine halbwegs gesunde Ernährung zu achten. Doch was kommt in den verschiedenen Länder so auf den Esstisch der Kinder? Tendenzen zu immer mehr Fast Food sind immer häufiger zu verzeichnen. Einen ersten Eindruck darüber kann man sich in Über den Tellerrand von Gregg Segal verschaffen.

Der Autor

Gregg Segal ist Amerikaner und studierte Fotografie und Film am California Institute of the Arts, sowie Drehbuchschreiben an der New York University und Erziehungswissenschaften an der University of Southern California. Er erhielt für siene Fotografien bereits zahlreiche Preise. Seine Werke erscheinen beispielsweise in Time, GEO, The Independent, Le Monde, Stern und National Geographic. Gregg Segal lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Kalifornien.

Gabriel / Thienemann-Esslinger

Inhalt

„Hast du dir schon mal überlegt, was du in einer Woche isst? Und jetzt stell dir mal vor, jemand würde diese ganzen Mahlzeiten um dich herum anordnen und dich mittendrin fotografieren.
Genau das hat der Fotograf Gregg Segal gemacht. Er hat dazu über 50 Kinder auf der ganzen Welt von Kalifornien bis Malaysia besucht, interviewt und anschließend mit ihren jeweiligen Mahlzeiten fotografiert. Entstanden sind faszinierende Fotos, auf denen es viel Spannendes zu entdecken gibt: Gerichte und Früchte, von denen du vielleicht noch nie gehört hast. Außerdem wirst du sehen, wer gern Fast Food mag, welche Kinder gern Süßigkeiten essen oder viel Gemüse und wo sich Kinder am gesündesten ernähren. Eine faszinierende Reise um die Welt, die die Vielfältigkeit unserer Speisepläne und damit auch unserer Lebensweisen zeigt.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Gleich auf dem Cover sehen wir einen Jungen und die Lebensmittel, welche er in einer Woche gegessen hat. So wird sofort klar, worum es in diesem Buch geht. Nämlich um die verschiedenen Essgewohnheiten unserer Kinder auf der ganzen Welt. Mit dem Sprichwort „Über den Tellerrand“ ist auch gleich ein wunderbar treffender Titel gewählt worden, denn wir sehen hier über unseren eigenen Tellerrand hinaus, um zu sehen, was andere so auf ihren Tellern haben.

Nach einem kurzen Vorwort, in welchem erklärt wird, wie diese Fotos zu verstehen sind und was man darauf entdecken kann, geht es auch schon los. Während auf der rechten Seite flächendeckend ein Kind mit dem Essen einer Woche abgebildet ist, erfahren wir links davon ein wenig aus dem Leben jenes Kindes: wo es her kommt, welche Vorlieben es hat, aber auch wie es wohnt und welche Träume es hat. Im Nachwort erfahren wir, wie Gregg Segal darauf kam, diese Fotos zu machen und wie sich die Essgewohnheiten auf der ganzen Welt durch Fast Food, Armut oder Reichtum verändert haben.

Die Kinder, aus diesem Buch kommen aus Italien, Brasilien, Malaysia, Indien, Deutschland, Frankreich, dem Senegal, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA. Man kann also nicht unbedingt davon sprechen, dass hier ein weltweiter Überblick gegeben wird. Da sich das Buch an Kinder richtet, hätte ich mir gewünscht, dass zwischen den verschiedenen Ländern nicht so extrem hin und her gesprungen worden wäre und außerdem eine kleine Landkarte, die verdeutlich, wo auf der Welt wir uns gerade befinden. Weil das Thema Hunger immer wieder eine Rolle spielte, hätte ich es außerdem passend gefunden, ein radikaleres Bild mit den Lebensmitteln eines an Hunger leidenden Kindes zu finden. Denn auch dies ist etwas, was man den Kindern vermitteln sollte, nicht nur was gesund und was ungesund ist, sondern auch wie dankbar wir für unsere Nahrungsmittel sein müssen. Dass wir im Überfluss leben, während andere hungern.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie repräsentativ die hier angeführten Beispiele tatsächlich sind. Auf den Bilder der deutschen Kinder konnte ich uns jedenfalls nicht unbedingt wiederfinden. Auch ist der Ausschnitt ein wenig zu eng gefasst, zu wenige Länder in den Vergleich gezogen. So fehlen beispielsweise die skandinavischen Länder komplett. Deswegen fällt es mir auch etwas schwer, dieses Buch zu bewerten.

Über den Tellerrand bietet einen interessanten Einblick in die Essgewohnheiten anderer Kinder hier auf der Welt, bleibt für meinen Geschmack aber zu sehr an der Oberfläche, setzt sich eher mit einer Art Stichprobe an Kindern auseinander, anstatt wirklich ins Detail zu gehen. Deswegen kann ich sagen, dass es sicherlich zum Nachdenken anregt, bei einem Preis von 20€ aber vermutlich eher nicht von der passenden Zielgruppe gekauft werden wird. Meine Kinder (5 und 9) hatten jedenfalls kein großes Interesse an diesem Buch. Wer sein Kind oder andere darauf aufmerksam machen möchte, wie viel ungesundes Essen wir uns täglich zuführen, der erhält mit diesem Buch einen guten Aufhänger. Wer allerdings mehr Informationen und eventuelle Studien dazu lesen möchte, der wird hier eher enttäuscht sein.

Gregg Segal
Über den Tellerrand – Was Kinder hier und anderswo essen
120 Seiten
ab 8 Jahren

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