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Ho ho ho… es weihnachtet mal wieder sehr

Morgen ist es schon wieder soweit, die Adventskalender sind gefüllt und die Weihnachtsdekoration ist aus den Kartons geholt und aufgestellt. Vor zwei Jahren habe ich euch bereits ein Buch in Form eines Adventskalenders vorgestellt. Wie lange noch bis Weihnachten versüßte uns damals die Zeit bis Heiligabend. Im letzten Jahr sind uns dann irgendwie keine passenden Bücher in die Finger gefallen, dafür haben wir in diesem Jahr gleich zwei Schmöker, mit welchen wir uns die Zeit vertreiben können: Das Weihnachtswunder von Katherine Rundell und Spekulatius der Weihnachtsdrache von Tobias Goldfarb.

 

Katherine Rundell: Das Weihnachtswunder. arsEdition, München 2018

Theo sitzt ausgerechnet am Heiligen Abend ganz alleine zu Hause. Seine Eltern müssen bis spät am Abend arbeiten und haben deswegen keine Zeit, mit ihrem Sohn den Weihnachtsbaum zu schmücken. Also kramt Theo alleine in der alten Umzugskiste und hängt noch die letzten vier Christbaumanhänger an den Tannenbaum: ein Schaukelpferd, ein Rotkehlchen, ein Zinnsoldat und ein Engelchen. Dann sitzt er am Fenster und sieht eine Sternschnuppe am Himmel vorbei ziehen. Sofort wünscht er sich, nicht mehr alleine zu sein. Kurz darauf erwachen die vier Christbaumanhänger zum Leben und ein magischer Weihnachtsabend nimmt seinen Lauf. Denn jeder Anhänger hat einen Wunsch und Theo gibt sein Bestes, um diese Wünsche zu erfüllen.

Der Einband dieses Buchs ist zauberhaft und sehr weihnachtlich gestaltet. Die Farben Rot und Gold stechen hervor. Überall auf dem Einband verstreut sind Tannenzweige und Baumschmuck. Im Vordergrund stehen natürlich die vier zum Leben erwachten Christbaumanhänger, die mit Theo auf Wanderschaft gehen. Auch die Haptik des Einbandes ist besonders, denn der Autorenname, der Titel und der Untertitel sind geprägt und lassen sich ganz wunderbar erfühlen. Entfernt man den Schutzumschlag, so erscheint ein wundervoll gestalteter Einband in weiß mit goldenen Ranken, ebenfalls findet man hier Engelchen, Rotkehlchen, Zinnsoldat und Schaukelpferd. Hier hat sich der Verlag große Mühe gegeben und Liebe zum künstlerischen Detail bewiesen. Das Buch ist einfach wunderschön anzusehen.

Die Geschichte ist mit ihren 64 Seiten und zahlreichen Illustrationen eher kürzer und somit bereits für jüngere Kinder geeignet. Der Verlag empfiehlt ein Alter von 6 Jahren, ich bin mir aber sicher, dass auch mein drei-jähriger Sohn Freude an diesem Buch haben wird.

Ein wenig ungewöhnlich beginnt diese Geschichte, da die Stimmung sehr traurig ist. Theo fühlt sich einsam und verlassen. Sein einziger Wunsch ist ein wenig Gesellschaft am heiligen Abend. Dieser Wunsch geht für ihn in Erfüllung und so streift Theo mit seinen lebendig gewordenen Figuren durch die Stadt, um eine jede glücklich zu machen, nur um danach wieder alleine unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen. Aber keine Sorge, die Geschichte hat ein magisches Happy End und zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns füreinander Zeit nehmen.

Katherine Rundell
Das Weihnachtswunder
64 Seiten
ab 6 Jahren
ISBN 978-3-8458-2559-5

 

Tobias Goldfarb: Spekulatius der Weihnachtsdrache – Ein Adventsbuch in 24 Kapiteln. Schneiderbuch, Berlin 2018

Endlich ist die Adventszeit gekommen, doch Mats bekommt in diesem Jahr nur einen Adventskalender mit langweiligen Sprüchen. Er sei nun zu groß für Schnickschnack. Nur seine kleine Schwester bekommt noch die alt bekannten Adventspäckchen. Enttäuscht verlässt Mats die Wohnung und wandert durch die Stadt. Dabei trifft er auf Frau Kramer, die ihm zum Trost ein goldenes Ei schenkt. Bald darauf schlüpft aus ebendiesem Ei ein goldener Drache, der nach Spekulatius duftet und den ganzen Tag Lebkuchen isst und Kakao trinkt. Max und seine Schwester müssen die Existenz des Drachen geheim halten und dabei wird ihr Leben ganz schön auf den Kopf gestellt, denn Mats‘ Klassenlehrer scheint etwas zu ahnen.

Ein kleiner Hinweis an alle Eltern, deren Kinder noch vom Weihnachtsmann oder Christkind beschenkt werden: Am 21. Dezember solltet ihr vielleicht den zweiten und dritten Absatz beim Vorlesen einfach auslassen. Dort steht nämlich, dass die Eltern die Geschenke unter den Baum legen.

Spekulatius ist ein sehr liebenswerter Drache mit einem zuckersüßen Akzent. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Und auch Mats und Matilda sind ganz wunderbare Kinder, die sich äußerst umsichtig um den kleinen Drachen Specki (so ist sein Spitzname, weil er so viel isst, dass er bald bestimmt ganz dick sein wird) und beschützen ihn vor dem Bösen in der Welt. Während Matilda sehr pfiffig ist und immer eine Lüge parat hat, holt sich Mats Hilfe bei Frau Kramer. Frau Kramer ist wiederum ein ganz besonderer Mensch, denn sie hilft, obwohl sie nicht genau weiß, was sich im Drachenei befunden hat. Ohne sie wären die Kinder das ein oder andere Mal ziemlich aufgeschmissen gewesen. Aber die weltgewandte Frau Kramer hat eben ihr Herz am rechten Fleck.
Man merkt also schon, das Buch strotzt nur vor tollen Charakteren, die ein spannendes Abenteuer erleben. Dabei ist die Geschichte in 24 Kapitel eingeteilt, sodass den Kindern die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßt wird. Aber Vorsicht, die Kapitel enden oftmals mit einem fiesen Cliffhanger, der die Kinder sicherlich vor Spannung fast platzen lässt.

Mit viel Humor und einigen spannenden Elementen bietet dieses Adventsbuch eine tolle Geschichte für die Weihnachtszeit und ich freue mich schon, das Buch meinen Kindern ab morgen vorlesen zu können.

Tobias Goldfarb
Spekulatius der Weihnachtsdrache – Ein Adventsbuch in 24 Kapiteln
192 Seiten
ab 6 Jahren
ISBN 978-3-505-14213-0

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