AllgemeinJugendbuchRoman

Ava Reed: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. Ueberreuter, Berlin 2019

Die aufwühlenden und emotionale Geschichte einer Schülerin.

Heute möchte ich euch ein besonderes Buch vorstellen. Es handelt von einer Abiturientin, die ganz plötzlich in eine Spirale aus Angst und Depressionen stürzt. Ava Reed beschreibt in Alles. Nichts. Und ganz viel Dazwischen was es bedeutet an Depressionen und Panikattacken zu leiden und wie die Umwelt dies wahrnimmt. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit der Erkrankung zeichnet sie ein umfassendes Bild. So emotional dieses Thema ist, so sehr werden auch die Nerven des Leser strapaziert. Am Ende ist es aber ein wichtiges Thema, dessen sich viel zu selten auf diese Art und Weise angenommen wird.

Die Autorin

Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog www.avareed.de. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher von ihr: Die Stille meiner Worte und Wie fliegen, wenn wir fallen.

Inhalt

Leni ist ein ganz normales Mädchen, sie geht in die Schule, hat ihr letztes Jahr vor dem Abitur vor sich und schwärmt für einen Jungen. Doch von einem Tag auf den anderen ist alles anders. Leni leidet an Panikattacken und es fällt ihr immer schwerer Freude an ihrem Leben zu finden. Sie zieht sich zurück und merkt, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Sie bittet ihre Eltern um Hilfe und gemeinsam suchen sie einen Arzt, der ihr helfen kann. Leni fühlt sich leer, traurig und verängstigt. Sie versteht nicht, was mit ihr vor sich geht und weiß auch nicht, wie sie das Gefühl in ihr drin erklären soll.

Kritik und Fazit

Schon das Cover ist unglaublich faszinierend. Es wirkt verzaubert, geheimnisvoll und durch die Düsternis auch etwas melancholisch. Was es mit den Lichtern auf sich hat, erfährt man im Buch.
Ich finde es toll, dass hier mal wieder ein Cover entstanden ist, welches voll und ganz auf die Geschichte abzielt und ein winziges und dennoch großes Detail darin verarbeitet.
Der Schutzumschlag ist hauptsächlich in Grüntönen gehalten, welche von düster bis hell variieren und hier auch die Hoffnung (grün ist ja bekanntlich die Farbe des Hoffnung) aber auch den Kampf um das Licht wunderbar widerspiegeln.
Der Einband ist in einem freundlichen Mintgrün gehalten und ein Lesebändchen ist zusätzlich integriert.

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen ist ein tolles Buch, welches mich wahnsinnig berührt hat. Danach brauchte ich allerdings erst mal etwas leichtere Kost, denn die ganze Geschichte zerrte doch enorm an meinen Nerven. Ich war absolut ergriffen von der Beschreibung um Lenis seelischen Zustand.
Vor allen, weil die Krankheit völlig aus dem nichts heraus kam, dachte ich immer wieder an meine eigene Tochter, die so etwas ebenfalls erleiden könnte. Der Druck von außen auf unsere Kinder ist ziemlich stark umso wichtiger ist es, unsere Kinder für das Leben zu wappnen. Hier hätte ich mir vielleicht im Anhang einen kurzen Text darüber gewünscht, wie das gelingt, oder worauf man als Außenstehender achten sollte.

Zwischendurch finden sich immer wieder Tagebucheintragungen Lenis, die von der Autorin selbst gezeichnet und geschrieben wurden. Diese sind originell und lockern den Text ein wenig auf. Man kann hin und wieder etwas durchatmen und dennoch sind sie sehr emotional und intensivieren die Geschichte.
Leni trifft auf ihrem Weg Matti. Einen Jungen, der ganz andere Probleme mit sich herumschleppt und dennoch können die beiden sich gegenseitig helfen. Besonders hat mir der Umgang zwischen Matti und Leni gefallen und ich finde Matti einen ganz tollen Charakter und so wichtig für Leni. Ich hätte gerne noch mehr von den beiden gelesen.
Die Geschichte war für mich an einigen Stellen unvorhersehbar und somit wurde ich von Anfang bis Ende mitgerissen und konnte das Buch nur zur Seite legen, um eine Verschnaufpause zu haben.

Danke an die Autorin für diese einfühlsame Beschreibung einer schweren Krankheit mit all ihren Auswirkungen, aber auch mit den Lichtblicken gen Ende der Erzählung. Ich werde sicherlich noch weitere Bücher von Ava Reed lesen, Die Stille meiner Worte stand schon zuvor auf meiner Liste.

Ava Reed
Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
320 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-7641-7089-9

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