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Noch mehr Poesie für Kinder

Vor einer Weile habe ich euch Knecht Rupprecht aus dem Kindermann Verlag vorgestellt. Nun möchte ich euch noch zwei weitere Titel aus der Kinderbuchreihe „Poesie für Kinder“ ans Herz legen.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

„Junge, wiste ne Beer?
[…]
Lütt Dirn, kumm man röwer, ick hebb ne Birn.“

Wer erinnert sich nicht an den guten Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland? Der herzensgute alte Mann, der die Früchte seiner Birnbäume an Kinder verschenkt. Geschrieben hat die Zeilen Theodor Fontane. Er lebte 1819 bis 1898 und war ein bedeutender deutscher Dichter des Realismus. Ursprünglich machte er eine Apothekerlehre und lebte einige Zeit in London. Durch die Inspiration schottischer Balladen kam er selbst zum Schreiben, zunächst als Journalist, dann als Schriftsteller. Effi Briest (1895) und Irrungen, Wirrungen (1888) sind nur zwei seiner zahlreichen Werke.

Die meisten von uns haben das Gedicht über Herrn von Ribbeck wohl auch während der Schulzeit auswendig gelernt. Warum haben wir als Schüler nur immer die Gedichte als schwarzen Text auf weißem Papier gereicht bekommen, wo man sie doch so schön in Szene setzen kann? Dem Kindermann Verlag ist eine außergewöhnlich schöne Ausgabe gelungen.  Die Illustrationen sind farbenfroh und durchaus witzig und unterstreichen den Text. Die Geschichte des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, der seine Birnen auch nach dem eigenen Tod weiter den Kindern schenkt, ist in diesem Buch sehr liebevoll dargestellt.

„So spendet Segen noch immer die Hand des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.“

Der Zauberlehrling

Das zweite Buch, welches ich euch aus dieser Reihe vorstellen möchte ist Der Zauberlehrling. Auch hier ist den meisten der Text wohl aus Schulzeiten bekannt. Diesmal handelt es sich um die Zeilen des Johann Wolfgang von Goethe. Er lebte von 1749 bis 1832 und war ein bedeutender Schriftsteller der Deutschen Klassik. Er studierte Jura und arbeitete eine Weile als Rechtsanwalt, bis er sich dem Schreiben zuwendete. Faust (1808), Götz von Berlichingen (1773) und Die Leiden des jungen Werther (1774) sind nur drei seiner zahlreichen Werke. 1797 trat er mit seinem Freund Friedrich Schiller in einen Wettstreit und schrieb einige Balladen. Es ist bekannt als das „Balladenjahr“, in welchem auch sein Zauberlehrling entstand.

„Walle, walle
manche Strecke
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe,
und mit reichem, vollen Schwalle,
zu dem Bade sich ergieße“

Auch in diesem Band sind die Illustrationen witzig und außergewöhnlich schwungvoll. Die Welt in der der Zauberlehrling lebt, scheint Kopf zu stehen. Das Haus des Meisters ist magisch und skurril zugleich und ein einfacher Besen bringt dem Lehrling großes Chaos, als er auf eigenen Fast beginnt zu zaubern.

„Die ich rief, die Geister,
werd‘ ich nun nicht los.“

Ein Lehrling, der sich zu viel zugetraut hat, steht im Mittelpunkt der Handlung. Vielleicht eine Moral an den Leser: Denke erst bevor du handelst und frage dich, ob du alle möglichen Konsequenzen in Betracht gezogen hast. Eine wilde Fahrt durch das Buch mit wunderbar treffenden Illustrationen laden den Leser ein, sich zurück zu lehnen und Spaß zu haben.

„In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid’s gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke
erst hervor der alte Meister.“

Theodor Fontane
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland 
ab 4 Jahren
24 Seiten
ISBN 978-3-934029-66-8

Johann Wolfgang von Goethe
Der Zauberlehrling
ab 5 Jahren
24 Seiten
ISBN 978-3-934029-25-5

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