Simona Ahrnstedt: The promises we made – Als wir uns wieder trafen. Forever (Ullstein Verlag), Berlin 2021
Eine Liebesgeschichte mit vertauschten Rollen?
The promises we made von Simona Ahrnstedt fand den Weg als Rezensionsexemplar zu mir. Vielen Dank dafür nochmals an den Verlag. Zunächst einmal hat mich das Cover angesprochen, da es zugleich dunkel als auch verspielt ist. Auch der Klappentext klang interessant, da hier einmal die Rollen vertauscht sind. Ein Mann, der von einem weiblichen Bodygard geschützt werden muss, beide haben eine gemeinsame Vergangenheit und offensichtlich eine sehr dunkle noch dazu. Ich war neugierig, was es mit all den Andeutungen auf sich hat. Die Geschichte las sich dabei recht schnell weg, konnte mich aber nicht komplett erreichen.
Die Autorin
Simona Ahrnstedt (geboren 1967) kam in Prag zur Welt, zog aber als Kind mit ihren Eltern nach Schweden. Von Beruf ist sie Psychologin und Verhaltenstherapeutin, sie hat allerdings bereits einige Liebesromane in Schweden veröffentlicht. Man nennt sie dort die skandinavische Queen of Romance. Simona Ahrnstedt lebt mit ihren zwei Kindern in der Nähe von Stockholm.
Inhalt
„Als Teenies waren sie hoffnungslos ineinander verliebt. Doch ihre Liebe zerbrach. Mittlerweile ist Dessie eine toughe Security-Expertin, mit Gefühlen hat sie nicht viel am Hut. Sam hat aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut und viele Neider. Er braucht dringend einen Bodyguard. Ist es Schicksal, dass ausgerechnet Dessie sein Leben schützen soll? Sie war seine erste große Liebe, die Frau, die sein Herz brach. Dessie ist fest entschlossen, ihr Herz diesmal aus dem Spiel zu lassen. Doch wie soll sie einen Typen beschützen, der sie einst im Stich gelassen hat? Vor allem wenn aus dem Jungen von einst ein verboten attraktiver Mann geworden ist.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Wie oben bereits erwähnt hat mich das Cover direkt angesprochen. Die verschiedenen Schrifttypen im Titel weisen bereits auf die unterschiedlichen Charaktere oder die verschiedenen Sichtweisen hin. Mal verspielt und verliebt, mal kantig und hart. Die stilisierten Blumen erscheinen ganz zart vor einem dunklen Hintergrund. Den eher platten Untertitel hätte man sich allerdings sparen können.
Der Schreibstil der Autorin ist recht gut lesbar, allerdings empfand ich ihn hier und da als etwas holprig. Was vielleicht auch mit daran liegt, dass ich ein paar Fehler im Text gefunden habe. Außerdem verwischte immer mal wieder die Perspektive. Zu Beginn eines Kapitels ist zwar recht deutlich, aus welchem Blickwinkel gerade in der dritten Person Singular erzählt wird, liest man aber zügig in einem fort, so verwischen die Grenzen und ich war mir immer mal wieder nicht ganz sicher, aus welcher Perspektive ich gerade die Handlung betrachte. Das dämpfe mein Lesevergnügen ein wenig.
Die Handlung an sich ist schlüssig, war für mich allerdings auch ein Stück weit vorhersehbar. Ich hätte mir gerne noch mehr Tiefgang auf der emotionalen ebene gewünscht. Die Wandlung beider Protagonisten war für mich leider nicht in Gänze ausgearbeitet, als wäre am Ende des Buches nicht mehr genug Zeit gewesen, um die Veränderung im Detail zu beschreiben. Vielmehr vergehen dann einfach ein paar nicht näher beschriebene Tage (oder Wochen, so ganz klar war ich mir da nicht so ganz), in welchen die Protagonisten ihre Meinungen und Gefühle überdenken und neu ordnen zu scheinen. Wie das genau vonstatten ging, kam dabei viel zu kurz.
The promises we made ist ein Liebesroman der leider nicht bis zum Ende hin durchgehalten hat und meiner Meinung nach noch ein intensiveres Lektorat gebraucht hätte, um eine vollkommen runde und stimmige Geschichte zu präsentieren. Dennoch wurde ich gut unterhalten und habe mich nicht gelangweilt oder gar durch die Seiten gequält. Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch, welche aber nicht sonderlich tiefgründig und ausgereift erscheint.
Simona Ahrstedt
The promises we made – Als wir uns wieder trafen
400 Seiten
ISBN 978-3-8649-3157-4