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Anne Gröger: Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen. dtv, München 2021

Ein Kinderbuch über das Leben und den Tod

Heute habe ich mal ein etwas ernsteres Thema im Gepäck. In Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen von Anne Gröger geht es um den Tod, klar, das sag schon der Titel aus. Aber vielmehr geht es um das Leben, das Überleben und die Freude am Leben. Das Buch hat mir gut gefallen, meine Kinder (6 und 11) aber nicht so richtig in den Bann gezogen. Ich bin mir auch etwas unsicher, wem ich dieses Buch empfehlen kann. Sicherlich kann es sehr hilfreich für Kinder ab 10 Jahren sein, die gerade mit dem Tod konfrontiert wurden. Aber ich glaube es ist wichtig, wenn man das Buch gemeinsam mit dem Kind liest, und es nicht einfach in die Hand drückt. Denn es ist für ein Kinderbuch hoch emotional, gleichzeitig aber auch wirklich witzig und steckt voller Wärme.

Die Autorin und der Illustrator

Anne Gröger studierte in Hamburg Drehbuch. Später arbeitete sie als freie Lektorin für Warner Bros. und schrieb für das ZDF. Inzwischen ist sie für Constantin, UFA und Studio TV tätig und lebt in Berlin.
Fréderic Bertrand studierte Illustration und Trickfilm in Bremen. Inzwischen lebt er in Berlin und illustriert Kinderbücher.

© dtv Verlagsgesellschaft 

Inhalt

„Samuel geht niemals raus. Nie! Viel zu gefährlich!
Doch eines Tages steht plötzlich ein kleines Mädchen mit schwarzem Umhang und Sense vor ihm. »Hallo, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen!« Natürlich will Samuel, dass Frida sofort wieder verschwindet, aber nee, Frida bleibt. Schließlich hat der große Tod sie geschickt. Samuel soll ihr das Leben zeigen. Ausgerechnet Samuel, der nie (wirklich nie!) rausgeht. Denn Risiken aller Art und Naturgewalten lauern da, und nicht zu vergessen: Kinder! Die größten Keimschleudern überhaupt. Perfekt, findet Frida. Denn was sie Samuel verschwiegen hat: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen. Zumindest glaubt sie das.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Das Cover zeigt gleich die Hauptprotagonisten. Frida mit ihrer Sense, der schwarzen Kleidung und dem Wuschelhaar schaut uns voller Freude und Tatendrang entgegen, während Samuel, bewaffnet mit Desinfektionsspray und Tüchern Frida den Rücken zukehrt und skeptisch zu ihr herüber schaut. Die beiden Charaktere werden ziemlich passend dargestellt und das Spotlight, welches auf sie gerichtet ist, zeigt, dass sie beiden den Ton angeben werden.

Anne Gröger schlägt einen witzigen aber auch einfühlsamen Ton an. Die Geschichte wird aus Samuels Sicht erzählt, allerdings bekommt Frida mit kleineren Notizbucheinträgen auch eine Stimme verliehen und so ist der Leser sofort informiert, was beide denken und fühlen und was ihre nächsten Schritte sind. Samuel hat eine schwere Kindheit hinter sich. Durch eine Krankheit, ist sein Immunsystem geschwächt und so musste er Zeit seines Lebens aufpassen, sich nicht irgendwo anzustecken. Während seiner vielen Krankenhausaufenthalte lernt er einen Freund kennen, der aber leider an seiner Erkrankung stirbt. Und genau deswegen ist Samuel, obwohl er inzwischen geheilt ist, in allem überaus vorsichtig. Er geht nicht raus und hat ein enormes Wissen über die Statistiken der Gefahren, die überall lauern. Als Frida dann auftaucht, bringt sie alles – aber auch wirklich alles – durcheinander.

Frida sorgt dafür, dass Samuel seine Komfortzone verlässt und feststellt, dass das Leben gelebt werden muss. Gleichzeitig lernt Frida, was für ein hohes Gut das Leben der Menschen ist. Aber können ein Junge und der kleine Tod Freunde werden? Die Geschichte ist zumeist lustig und steckt voller witziger Episoden, da so grundverschiedenen Charaktere aufeinanderstoßen. Gleichzeitig ist sie aber eben auch herzergreifend und äußerst dramatisch. Vielleicht sogar zu dramatisch für ein Kinderbuch. Mir zumindest kamen häufiger die Tränen, da ich so emotional betroffen war. Vielleicht nehmen Kinder das ganze aber auch leichter auf.

Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen ist ein äußerst emotionales aber gleichzeitig lustiges Buch über das Leben, den Tod und alles dazwischen. Während Frida lernt, Gefühle und Ängste zu verstehen, nimmt Samuel wieder Schritt für Schritt am Leben teil. Auch er lernt es auf die richtige Art und Weise zu schätzen, findet Freunde und kann seine Ängste und Traumata überwinden. Das Buch ist aber vermutlich mit Vorsicht zu genießen und jeder Erwachsene sollte sein Kind insoweit kennen und einschätzen, ob die Thematik wirklich geeignet ist.

Anne Gröger
Hey, ich bin der kleine Tod – Aber du kannst auch Frida zu mir sagen
208 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-423-76347-9

*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*

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