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Ava Reed: Wir fliegen, wenn wir fallen. Ueberreuter, Berlin 2017

Ein absolut bewegender Roman über das Leben und den Tod

Von der Autorin Ava Reed habe ich schon einige Bücher gelesen und war jedes Mal begeistert von der Erzählweise. Sie schreibt so berührend und authentisch über das Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass man die Bücher einfach lieben muss. Neben Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen, Die Stille meiner Worte und der Ashes and Souls Reihe, ist nun auch endlich Wir fliegen, wenn wir fallen bei mir eingezogen und ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen.

Die Autorin

Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog www.avareed.de. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher: Alles. Nicht. Und ganz viel dazwischenDie Stille meiner Worte und Ashes and Souls (Dilogie).

© Ueberreuter

Inhalt

„Eine Nacht unter den Sternen schlafen.
Einen Spaziergang im Regenwald machen.
Die Nordlichter beobachten …
So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, Yara und Noel ist sie gewidmet, zusammen mit seinem letzten Willen: Gemeinsam sollen sie seine unerfüllten Wünsche wahr werden lassen. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Ihre Reise führt sie nach Irland, nach Nordschweden und bis in den Regenwald. Doch egal wir weit sie sich von ihrem alten Leben entfernen, die Schatten der Vergangenheit weichen ihnen nicht von der Seite …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit

Das Cover dieses Buches ist einfach bezaubernd. Der in geschwungener Schrift gestaltete Titel wird von den Samen einer Pusteblume umringt. Darunter sehen wir die Silhouette von Yara und Noel, sowie einige Dinge, die mit Phils Wunschliste und der gemeinsamen Reise in Verbindung stehen. Alles ist rot/pink und weiß gehalten. Entfernt man den Schutzumschlag, so kommt ein schneeweißer Einband zum Vorschein. Die Samen der Pusteblume wirbeln regelrecht über den Einband, sie und die Schrift sind nun in pink gehalten, als habe sich alles einmal umgekehrt und ist nicht mehr so, wie es vorher war.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mitreißend. Ava Reed beschreibt die Geschichte um Yara und Noel sehr bewegend, sodass mir einige Male die Tränen in den Augen standen. Aber es gibt auch durchaus viele humorvolle Szenen sowie Dialoge zwischen den Hauptprotagonisten, sodass man sich in einem schönen Gefühlswirrwarr wiederfindet und nicht zu sehr in Trübsal versinken kann. Dabei erfahren wir die Geschichte abwechselnd aus Yaras und Noels Blickwinkel und somit wachsen einem beide sehr ans Herz.

Die Reise der beiden wird Etappe für Etappe geschildert und man erkennt, wie sich beide entwickeln und langsam ins Leben zurück finden, sich aufeinander zubewegen und ihre Liebe füreinander und für das Leben entdecken. Sie haben beide eine schwere Vergangenheit, die sie nie wirklich aufgearbeitet haben. Beide haben Schuldgefühle. Die Reise hilft ihnen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und zu erkennen, dass es noch ein Leben danach gibt, das es wert ist, in vollen Zügen genossen zu werden. Yara und Noel gehen einfach so wunderbar miteinander um, sei es durch Neckereien, schief gelaufene Streiche oder die Sorge um den anderen.

Wir fliegen, wenn wir fallen zu lesen, hat mir große Freude bereitet. Ava Reed hat eine tolle Atmosphäre mit sympathischen und authentischen Charakteren geschaffen, die es lohnt entdeckt zu werden. Auch wenn ich immer wieder zu Tränen gerührt war, so hatte ich stets ein Lächeln auf den Lippen.

Ava Reed
Wir fliegen, wenn wir fallen
304 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-7641-7072-1

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