Nadine Schubert & Inka Vigh: Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch. Magellan, Bamberg 2020
Umweltschutz leicht gemacht!
Naturschutz und Klimawandel ist ein großes Thema heutzutage und ich selbst bin der Meinung, dass es hier nicht genug Aufklärung geben kann. Auch die kleinsten können lernen, wie man sich richtig verhält und was man besser machen kann. Mit kleinen Dingen kann man Großes bewirken und wenn die junge Generation schon in die Wiege gelegt bekommt, worauf es ankommt, dann besteht vielleicht noch Hoffnung auf eine Wende und einen besseren Umgang mit unserer Mutter Erde. Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch bietet hier einen tollen Fundus an Dingen, die wir normalen Bürger umsetzen können, um damit einen kleinen Beitrag zu einer lebenswerteren Welt zu schaffen.
Autorin und Illustratorin
Nadine Schubert widmet sich seit sieben Jahren dem Thema der Plastikvermeidung und hat Auftritte in Funk und Fernsehen. 2016 veröffentlichte sie ihr Buch Besser leben ohne Plastik, welches zum Spiegel Bestseller wurde. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hält sie außerdem Vorträgen und fordert dazu auf den gefährlichen Kunststoff aus unser aller Leben zu verbannen.
Inka Vigh studierte Kommunikationsdesign. Zwischen 2014 und 2016 lebte sie in Kalifornien, Beirut und Budapest, bis sie schließlich in Mainz landete. Dort arbeitet sie als freischaffende Illustratorin. Sie illustriert ganz verschiedene Dinge, ob Kulturelles, Soziales, Kinderbücher oder Magazine.
Inhalt
„Plastik begegnet uns heutzutage überall. Beim Frühstück ist das Müsli in Folie verpackt, die Zahnpasta kommt aus einer Plastik-Tube und viele Schul- und Spielsachen werden aus diesem Kunststoff hergestellt. Doch welche Folgen hat unser Plastikkonsum für die Umwelt? Und was kannst du tun, damit der Plastikberg kleiner wird? Nadine Schubert zeigt, wie du helfen kannst, die Welt aus der Plastikfalle zu befreien. Mach mit und sei ein grüner Held!“ (Klappentext)
Kritik und Fazit
Das Cover bietet einen positiven Blick auf eine wichtige Thematik und das gefällt mir äußerst gut. Es zeigt nicht die schlimmen Dinge, die Plastik verursacht, sondern wie wir darauf verzichten können. Welche Wege es gibt, Plastik zu vermeiden. Die Natur steht hier im Mittelpunkt, nicht die Anklage an uns Konsumenten.
Das Buch an sich ist äußerst gut aufgebaut und strukturiert: Plastik – Was ist das?, Zu Hause, Mikroplastik, Tiere und Plastik, Unterwegs, CO₂ und Klimawandel, Rezepte, Basteln mit Dosen. All diese Punkte bieten viel Potential, an sich selbst zu arbeiten und die Welt ein bisschen besser zu machen. Dabei wird nicht auf Spaß verzichtet, denn etwas Gutes zu tun, muss nicht immer anstrengend sein. Die große Schrift, großflächige Illustrationen und die einfache Lesbarkeit sorgen dafür, dass man schnell und einfach alle wichtigen Aspekte aufnehmen kann.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich. Im Bereich „Zu Hause in der Küche“ wird dazu aufgerufen noch intakte Sachen wie Pfannen wegzuwerfen? Dem würde ich so nicht uneingeschränkt zustimmen. Falsches, aber bereits gekauftes Plastik sollte man wohl lieber bis es nicht mehr geht verwenden und erst bei nötigem Ersatz dafür nach eine umweltfreundlichere Variante suchen.
Hin und wieder werden Apps oder Produkte erwähnt, die uns den Alltag ohne Plastik erleichtern. Leider werden hier keine genauen Angaben gemacht. Gerade bei Apps denke ich aber, dass man die Namen durchaus nennen könnte. Ich weiß nicht, wieso das hier nicht passiert, vielleicht fehlte die Zeit, um jene Apps zu prüfen? Dafür habe ich aber nun angeregt durch das Buch eine Zahnpasta im Glastigel gefunden. Im Buch wurde Zahnpasta in Flaschen empfohlen, allerdings gibt es hier dennoch dazu immer einen Pump-Spender aus Plastik. Außerdem fehlte mir der Vorschlag Brotdosen aus Bambus zu verwenden. Aludosen sind auch nicht unbedingt die beste Variante und Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der gerne noch mehr in den Vordergrund treten sollte. Gleichzeitig ist die Berufung auf eine nachhaltige Forstwirtschaft aber auch mit Vorsicht zu genießen. Ein gefällter Baum kann zwar nachgepflanzt werden, braucht aber einige Zeit, um so groß zu werden, dass er den CO₂ Anteil, des nun toten Baumes ausgleichen kann.
In Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch werden Heldenaufgaben gestellt, die den den Leser zur Tat schreiten lassen. Auch die Erklärung, was der Unterschied zwischen Klima und Wetter ist, ist wichtig. Denn genau hier entstehen oft Fehleinschätzungen. Dass wir hin und wieder kalte Wintertage haben, ist eben kein Beweis dafür, dass der Klimawandel nicht existieren würde. Die Rezepte und die Bastelanleitungen am Ende machen Spaß und lassen einen gleich mit Freude an die Arbeit gehen. Hier habe ich schon ein paar Dinge markiert, die ich unbedingt ausprobieren möchte. In der Reihe ist noch das Buch Grüner Daumen – Naturnah und nachhaltig gärtnern erschienen, auf welches ich nun auch sehr neugierig bin.
Nadine Schubert & Inka Vigh
Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch
96 Seiten
ab 8 Jahren
ISBN 978-3-7348-6007-2
*Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.*